Für Freunde dieses Blogs, die immer mal wieder die Länge der Texte monieren, aber natürlich auch für alle anderen Leser, gibt es in unregelmäßiger Folge dieses Format: kurz gefasste Gedanken, die vielleicht zu längerem, vertieften Nach-Denken (a1) inspirieren.


 

Je mehr uns gewahr wird, was wir selbst für eine Veränderung der Verhältnisse – die wir zuvor als der Veränderung wert erkannten – tun können, desto weniger werden wir unsere Energie dafür verwenden, diese Veränderung von anderen zu fordern. Je mehr wir das Können in  der Leichtigkeit der Selbstverwirklichung leben, desto weniger wird uns das Müssen in der Schwere irgendeiner Schuld belasten. (1)

 


(a1) „Nach-Denken“ mit dem Bindestrich ist mit Bedacht gesetzt, um Mut für das nachhaltige, innehaltende Denken nach Lesen der Texte zu machen.

(1) 2.10.2018; https://peds-ansichten.de

(Titelbild) Glühlampe, Glühbirne; Datum: 2.12.2016; Autor: qimono (Pixabay); Quelle: https://pixabay.com/de/gl%C3%BChbirne-birne-licht-idee-energie-1875247/; Lizenz: CC0 Creative Commons

Von Ped

7 Gedanken zu „Vom Können und Sollen“
  1. Je mehr uns gewahr wird, was wir selbst für eine Veränderung der Verhältnisse … tun können, desto weniger werden wir unsere Energie dafür verwenden, diese Veränderung von anderen zu fordern

    Wir mich gilt der Satz so:
    Je mehr ich selbst TÄTIG die Veränderung der Verhältnisse umsetze, desto weniger interessieren mich Veranstaltungen oder Kampagnen, die selbst nur von anderen fordern, sie mögen sich oder Verhältnisse doch bitte ändern …

    Dazu noch ein konkretes Beispiel:
    wem klar ist, wie das BRD Kassen(Krankheits)system aufgebaut ist, die Einschränkungen der Ärzte in ihrer Fachkompetenz (was sie abrechnen und welche Medikamentation sie verordnen dürfen usw.) sowie die zunehmende Entmündigung und Ausbeutung des Patienten erlebt, der müßte doch eigentlich HURRA schreien, bei der Existenz einer legalen Alternative dazu ?!
    Und würde doch dann bestimmt gerne dieses Neue mitaufbauen bzw. diese besseren Vergünstigungen auch für sich haben wollen – oder irre ich mich?
    http://deutsche-heilfuersorge.org

    1. Lieber Jürgen,

      Ihre Beiträge schätze ich ungemein.
      Aber Sie wissen selbst sehr gut, dass Ihr Tipp im zweiten Teil des Postings stark manipulativ ist. Ich lasse den Direktlink stehen, um den Lesern erkennbar zu machen, was da in mir ein starkes Unwohlsein erzeugt – und zwar vom Herzen kommend, Jürgen!
      Bitte bleiben Sie verantwortungsvoll und halten sich mit Direktwerbung für die Institution Königreich Deutschland zurück.

      Grüße, Ped

      1. danke Ped ! – ist nachvollziehbar – sollte tatsächlich etwas provokativ sein, ob das aber so gut war, weiß ich selber nicht so genau – letztendlich spekuliere ich auch immer darauf, ob jemand mir praktische Alternativen nennen kann, an denen ich oder andere sich dann auch noch beteiligen könnten.
        Denn wir beide wissen ja: folgt auf das Reden kein Handeln, können wir uns das Reden eines Tages sparen…
        Was Gemeinschafts- bzw. Volksinitiativen bezügl. des „Krankensystems“ (Gesundheitswirtschaft) anbetrifft, gibt es auch noch https://artabana.de
        Nur ersetzt das eben NICHT eine Absicherung in der GKV oder PKV …
        Ohne Aternative KÖNNEN wir ja gar nicht anders handeln, wie wir handeln. Um diesen KÖNNEN zu unterstützen, speziell in diesem Fall des „Krankensystems“, konnte ich nur diesen einen Fall nennen, da es in der BRD KEINE ANDERE ALTERNATIVE bislang gibt (für die hätte ich dann auch gerne „Werbung“ gemacht).
        Wer die Kompetenzen, den Mut und die Ausdauer hat, eine solche aufzubauen, der soll es tun – bin dabei …

        Nochmals Danke – von Herzen

  2. Lieber Jürgen,
    bezüglich Ihres Kommentars bin ich insgesamt ganz bei Ihnen.

    Ohne Alternative KÖNNEN wir ja gar nicht anders handeln, wie wir handeln. Um diesen KÖNNEN zu unterstützen, speziell in diesem Fall des „Krankensystems“, konnte ich nur diesen einen Fall nennen

    Vielleicht bin ich ja auch ein wenig paranoid. Aber gerade in diesem Fall sehe ich die Alternative ganz und gar nicht, eher alten Wein in neuen Schläuchen.

    Das Handeln in Richtung Strukturen, statt in der Sache selbst, sehe ich als Problem. Denn das vordergründige Aufbauen der Strukturen ändert – wohlgemerkt, ist das meine Sicht – nichts an der inneren Einstellung der Menschen. Strukturen neigen zum Verkrusten, zur Selbstverwaltung und zum Aufbau neuer Hierarchien, denn da die innere Einstellung der Menschen unverändert ist … wiederholt sich alles. Und je größer und komplexer solche Strukturen angelegt werden, desto stärker wirken die beschriebenen Mechanismen. Menschen neigen eben auch dazu – ich verurteile das nicht – sich in Strukturen bequem zu machen.

    Dort aber, bei jedem einzelnen Menschen, beginnt doch das Handeln – originär, kleinteilig, kreativ und vor allem selbstverantwortet. Wozu eben auch gehört – und damit sei nur ein Ansatz genannt – wie man mit sich und seinem Körper umgeht, wie man Kranksein begreift und welche Schlussfolgerungen man daraus zieht. Das kann und wird auch durchaus in der Regel unspektakulär vor sich gehen – wobei es gut ist, darüber zu reden. Auf diese Weise können aber sofort, heute, jetzt, wir alle, Ärzte und Patienten ins Handeln kommen. Und ich für meinen Teil tu es bereits.
    Gesunde Prozesse – wieder meine Sicht – laufen eher leise und wenig revolutionär, damit aber auch nicht zerstörerisch.

    Herzliche Grüße, Ped

    1. Lieber Ped, danke!!
      Wenn ich es richtig verstehe, geht es (uns) hier doch „um 2 Seiten ein-und-derselben Münze“ (Korrelationseffekt): ohne selbstverantwortete Menschen reißt ein noch so „gut gestaltetes System“ es nicht raus – und allein selbstverantwortete Menschen KÖNNEN ihr Potenzial nicht vollends umsetzen, wenn Systemstrukturen das verhindern.

      Ich selbst wurde erst vor kurzem Zeuge eines solchen tragischen Falles, wo ein Mensch, der sehr kreativ und selbstverantwortet auch mit seine Gesundheit umgegangen ist, auf Grund der bestehenden Systemstrukturen leider verstorben ist. Dieser Mensch – wie man so sagt: hatte Krebs – und weil er wußte, daß dies ja wohl etwas mit ihm zu tun hatte (vielleicht hatte er sich ja in die Selbstverantwortung zu sehr hineingezwungen ??), suchte er nach inneren Lösungen und aber auch nach alternativen Hilfestellungen von anderen (es soll auch Situationen geben, wo man auf die Hilfe von anderen angewiesen ist – Hilfe von außen braucht aber meisten eine Art von Organisation, wenn es nicht die unmittelbare Nachbarschaftshilfe ist ;-).

      Da diese aber im bestehenden Gesundheitssystem nicht nur nicht unterstützt, sondern auch noch vom sogenannten Gesetzgeber unter Strafe gestellt sind – was z.B. Ärzte in andere Länder auswandern läßt – kommen eben in solchen prekären Situationen auch selbstverantwortete Menschen an ihre Grenzen und treffen Entscheidungen auf Grund der bestehenden Systemstrukturen, die sie ohne diese Strukturen nicht treffen MÜSSTEN. Im oben genannten Falle führte dies MIT zum Todesverlauf …

      M.E. ebenso wichtig ist es, wie der Einzelne selbst an seinem Menschen- und Gesundheitsbild arbeitet im Sinne von Eigenverantwortung z.B. – daß dann aber auch solchen Menschen, wenn sie dann einmal Hilfe benötigen, diese auch in einer bestehenden Struktur finden KÖNNTEN.

      Und das wiederum KANN ja nur dadurch entstehen, daß diese selbstverantworteten Menschen bereit sind, eine Gemeinschaft zu bilden. Gemeinschaften brauchen eben durch sie selbst verantwortete und entwickelte Sturkturen.
      Fehlt der Wille zur Gemeinschaftsbildung, dann schlägt sich das gerade in automatisierten Strukturen nieder, die den „Narzismuss“ der „Selbstverantworteten“ widerspiegeln.

      So sehe ich die genannte Alternative auch als eine Struktur geschaffen von selbstverantworteten Menschen, um selbstverantworten Menschen (aber auch diejenigen die „noch nicht so weit sind“ ) in Not zu helfen eben z.B. auch mit solchen Hilfemöglichkeiten, die im bestehenden System „verboten“ sind ..

      Jeder entscheidet auch hier wieder selbst, ob er eine solche Struktur/Organisation für sinnvoll und unterstützenswert erachtet oder nicht. Die Basis kann nur Freiheit sein, die wiederum die Basis der Liebe ist.

      1. Auch hier bin ich ganz bei Ihnen, lieber Jürgen!

        Natürlich geht es nicht ohne Strukturen – aber eben gesunde Strukturen; keine Monster, welche die Beteiligten voneinander entfernen und damit das Menschliche durch Bürokratie ersetzen. Strukturen, die tatsächlich der Gemeinschaft dienen und nicht zementiert werden. Lebendige Strukturen, deren Hierarchien auf ein Mindestmaß heruntergeschraubt und außerdem temporär sind. Wir denken immer rasch in sehr großen Gebilden, die wir dann aber kaum beherrschen – eher lassen wir uns dann durch sie beherrschen, ja wir verstecken uns dann hinter ihnen. Und im schlimmsten Fall werden sie gekapert und fallen den Egos zum Opfer.

        Herzliche Grüße, Ped

        1. Ja, LEBENDIG und TEMPORÄR – und das gelingt, wie Du schon gesagt hast, nur, in dem der Einzelne seinen „inneren Schweinehund“ oder das „Ego“ usw. „im Griff“ hat.
          Hat er es nicht, dann ist der gegenwärtige Status = Komfortzone.
          Ein neuer Status erscheint „unsicher“ oder „unbequem“ und so wird der Mensch z.B. vom „Hausbesitzer“ zum „Besitztum des Hauses“.
          In solchen Fällen geht es dann nur mehr darum, den Status Quo zu verteidigen und das kann „man“ am besten, je mehr „Macht“, „Geld“ und Einfluss „man“ sich „nimmt“ … (z.B. durch dafür geschaffene Strukturen mit Deckmäntelchen für die „Allgemeinheit“)
          In solchen Fällen „lebt“ also das „Alternativlose“ 😉

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