Statt IPCC-Statistiken zu wälzen, wäre es vielleicht besser angebracht, unsere Umwelt zu beobachten – und zwar die vor der Haustür.


Dann können wir nämlich rasch die hausgemachten Probleme erkennen, die zu einer Veränderung des Klimas vor Ort (!) führen. Dazu gehört die wie ein Krebsgeschwür wuchernde Infrastruktur für den Güter- und Individualverkehr – sprich: das Straßen- und Autobahnnetz. Die Gründe für dieses Wuchern sind ebenso leicht erkennbar. Sie liegen im sogenannten, gar von den Vereinten Nationen abgesegneten „nachhaltigen Wachstum“.


Beginnen wir mit dem, was uns als Matrix unaufhörlich in die Hirne gehämmert wird. Punkt 4 (Ziel 8) der Agenda 2030 der Vereinten Nationen lautet (Hervorhebung durch Autor):

[…] Wir sind außerdem entschlossen, die Bedingungen für ein nachhaltiges, inklusives und dauerhaftes Wirtschaftswachstum, geteilten Wohlstand und menschenwürdige Arbeit für alle zu schaffen […]“ (1)

Gleich den Sklaven in Platons Höhlengleichnis ist in uns die Vorstellung von einer Gesellschaft, die „nachhaltiges Wachstum“ generiert, alternativlos geworden und ein menschliches Dasein für Arbeit – im Sinne eines kapitalistisch erwirtschafteten Mehrwerts – erst recht. Wer daran zweifelt, dem dichtet man krankhafte Neigungen zur Rückkehr in die Steinzeit an. Da können noch so viele Signale über das zerstörerische und die Spezies Mensch selbst gefährdende System gesendet werden. Die programmierten Hirne der Arbeitssklaven sind nicht in der Lage, das zu verarbeiten. Übrigens: Völlig egal, ob es sich um „Arbeitgeber“ oder „Arbeitnehmer“ handelt – Sklaven der Matrix sind sie alle.

Bei vielen weiteren Zielen der Agenda 2030, die wir geneigt sind, mitzutragen, bleibt Ziel 8, dasjenige, nach welchem sich alle anderen Ziele richten müssen.

Ziel 13 ruft nun – auf Basis des gerade geforderten Wirtschaftskonzepts – ganz unbescheiden auf, den Klimawandel zu bekämpfen:

Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen“ (2,3)

Geht es vielleicht noch ein Nummer größer?

Je präziser eine Region eingegrenzt wird, für die man das Klima analysiert, desto aussagekräftiger sind auch die aus Messungen ermittelten Klimadaten und desto besser lässt es sich auch beschreiben. Globales Klima ist jedoch abstrakt und und die errechneten Daten aufgrund der immer komplexeren Rahmenbedingungen – auch in den Messungen selbst – viel weniger belastbar. Selbst wenn die erarbeiteten Algorithmen nicht auf ein gewünschtes Ergebnis zugeschneidert sind – wovon ich nur all zu gern ausgehen mochte – so scheitern sie doch an der Dynamik und Komplexität des Gesamtsystems.

Daten über das regionale und lokale Klima sind dagegen einfacher zu gewinnen und Änderungen in den Klimadaten lassen sich dort im Allgemeinen recht schnell auf handfeste, oft vor Ort geschaffene oder geänderte Rahmenbedingungen zurückführen. Das schließt auch die sich regelmäßig verändernden Umgebungsbedingungen der Messgeräte selbst mit ein.

Während die „Klimabewegungen“ der Neuzeit ein abstraktes Weltklima zu retten gedenken und sich dabei mit Vehemenz auf den „Klimakiller“ CO2 stürzen, sehen selbige offenbar den Wald vor lauter Bäumen nicht. Die Politik unterstützt das nach Kräften und schnürt „Klimapakete“, letztlich von den elitären Gruppen geforderte Steuern (4). Wenn man sich dabei nicht emotional mitreißen lässt, kann man allein am verwendeten Wortschatz den Nonsens erahnen, der uns hier aufgebunden wird.

Man spricht nicht über die handfesten, konkreten Ursachen von Änderungen in den Klimata vor Ort – auch und gerade hier in Deutschland. Ursachen, die sich benennen und für die sich auch Lösungen zur Abhilfe finden lassen. Weil das im Sinne des Systems – festgeschrieben in Ziel 8 der globalen Agenda 2030 – nicht zielführend ist? Also inszeniert man Ursachen und bietet sie dem Publikum auf dieser Bühne an – mitsamt den Lösungen. Die Lösungen, so widersinnig sie auch sein mögen, werden an den Mann gebracht, in dem man Helden, Feen und Missionare kürt und sie mit diesen Lösungen auf die mediale Reise schickt.

Das Publikum ist in der Masse nicht in der Lage zu erkennen, dass die Lösungen Teil der Inszenierung und nur durch die inszenierten Ursachen auch „sinnvoll“ sind.

Doch wie gesagt: Klima ist regional und da ist es auch greifbar, mitsamt den Parametern, die es verändern.

Das zum Beispiel ist Klimapolitik:

Das Bundesverkehrsministerium hat der Aufnahme der Planungen für den Ausbau der A4 zwischen dem Autobahndreieck Nossen und Bautzen-Ost zugestimmt. Das teilte das sächsische Verkehrsministerium am Freitagnachmittag mit. Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig sagte dazu, «mit diesem großen Erfolg untermauern wir unsere Bestrebungen für einen erfolgreichen Strukturwandel.»“ (5)

Warum ist das Klimapolitik?

Es handelt sich um den Ausbau eines 85,8 Kilometer langen Teilabschnittes im sächsischen Autobahnnetz.

Was auf einer zubetonierten Fläche in den Sommermonaten geschieht, dazu bedarf es keiner Messdaten der sogenannten Experten der IPCC, über die uns vermittelt wird, dass wir alle dem Hitze- und Überschwemmungstod entgegen wanken. Es genügt, eine solche Fläche zu betreten oder sich in ihre Nähe zu bewegen. Es ist fühlbar. Wer mal im Sommer im Stau auf der Autobahn stecken geblieben ist, weiß wie sich das anfühlt.

Es sei denn, man rammelt alles im Auto zu und lässt die Klimaanlage laufen. Klimaanlagen produzieren rein Netto Wärme, nicht Kälte! Diese Zusatzwärme, darf dann jeder, dessen Klimaanlage dummerweise gerade an diesem Tage ausgefallen ist, in vollen Zügen auskosten. Man nennt so etwas Mikroklima und dieses Klima beeinflusst selbstverständlich auch das lokale Klima.

Und welch Wunder, dort ist es doch tatsächlich wärmer als in einer begrünten, ja gar naturbelassenen Gegend. Teilweise ist es sogar sehr viel wärmer. Wer von Ihnen glaubt, dass das einer Erhöhung des homöopathischen Anteils von Kohlendioxid zu verdanken ist?

Warum heizt sich eine Betonfläche so viel stärker auf, als eine Naturbelassene?

Weil jeder kühlende Effekt einer fortwährenden Verdunstung fehlt. Verdunstungskälte ist einer der wichtigsten Faktoren, um die übermäßige Aufheizung bodennaher Luftschichten zu mildern. Die Pflanzenwelt unserer Breiten beherrscht das ganz ausgezeichnet – solange sie es noch darf.

Welches Ausmaß hat die Bodenversiegelung, wenn man auf einer 85,8 Kilometer langen Strecke die Autobahn um eine Fahrspur pro Richtung erweitert? Gehen wir mal von einer Spurbreite von 3,5 Metern aus – die Spuren können auch breiter sein (6) -, dann ergibt sich folgende Rechnung:

85.800 Meter mal 3,5 Meter mal 2 ergibt 600.600 (sechshunderttausend und sechshundert) Quadratmeter, also etwa 0,6 Quadratkilometer Beton. Nimmt man die schon bestehenden Fahrspuren, sowie Standstreifen hinzu, kommt man grobgerechnet auf 2,5 Quadratkilometer betonversiegelte Fläche.

Wenn das die einzige versiegelte Fläche weit und breit wäre, fiele das wohl kaum ins Gewicht. Es wäre in ähnlich homöopathischen Dosen messbar, wie es für den Kohlendioxid-Anteil der Erdatmosphäre zutrifft.

Das ist es aber nicht und weil es das nicht ist, bin ich mir ziemlich sicher, dass die großflächige Bodenversiegelung in Deutschland einen signifikanten Einfluss auf das Klima vor Ort hat. Etwas in seinen Auswirkungen so offensichtliches wie Bodenversiegelung müsste im Rahmen einer Diskussion um das Klima unverzüglich mit in den Mittelpunkt geraten. Das tut es aber nicht – warum?

Wenn ich die Mär vom nachhaltigen Wachstum rüberbringen möchte, weil meine Klienten es verlangen, dann benötige ich Ideen, die das stützen. Nicht die Lobby der gemeinen Bürger geht bei Politikern ein und aus, sondern die von Unternehmen und mit diesen verbundenen politischen Einflussnehmern.

Der unentwegte, „nachhaltige“ Ausbau von Verkehrsnetzen entspricht Ziel 8 der UNO-Agenda 2030, die ja global gültig sein soll. Wer hat eigentlich dafür gesorgt, dass Ziel 8 zum Teil der Agenda wurde?

Da kommt doch der Wahn von der CO2-Klimakatastrophe wie gerufen. Denn die Lösungen, um uns alle vor dem Hitzetod zu retten, sind mit nachhaltigem Wachstum erstaunlich gut vereinbar. Das gelebte System, dass großflächig die Umwelt ruiniert – und mit ihr diverse lokale und dann regionale Klimata verändert – sucht nach weiterer Verwertung, nach Investitionsanreizen, wie man so schön sagt. Die vermeintlichen Lösungen werden also um das verordnete Mantra herum passend zurechtgeschustert.

Hand aufs Herz: Dass Jugendliche sicher eine Menge Ideen haben, um etwas für das Klima zu tun – was immer sie darunter auch verstehen mögen, nehme ich ihnen unbedingt ab. Aber das hier – alleine schon durch die Benennung einer konkreten Steuerhöhe – ist definitiv keine tatsächliche Idee von Kindern und Jugendlichen:

In Deutschland formierte sich derweil der „Fridays for Future“-Protest. Die Jugendlichen, die wegen des Klimas auf die Straße gehen, stellen Forderungen. Die konkreteste ist eine Steuer auf alle Treibhausgasemissionen in Höhe von 180 Euro je Tonne CO₂.“ (7)

Bodenversiegelung ist ein ganz konkreter Parameter zur Beeinflussung lokaler Klimata.

Aber (unter anderem) Bodenversiegelung zum Thema zu machen – so offenkundig es auch als eines der zugrunde liegenden Probleme auf der Hand liegen mag -, passt da überhaupt nicht. Denn der Wert des Bodens ist in diesem unseren System als Kosten-/Nutzenfaktor in den Geschäftsbüchern in messbarem, ausbeutbarem Kapital bilanziert. Da „gesunde“ Bilanzen am Ende des Geschäftsjahres ein Mehr verkünden müssen, hat sich dem alles unterzuordnen – auch der Boden unter unseren Füßen und auch das Klima vor Ort.

Es ist im Sinne der dem System Gehorchenden kontraproduktiv, auf Aspekten wie der Bodenversiegelung herumzureiten. Denn würde doch eine solche Diskussion um den Irrsinn des immer weiter ansteigenden Güterverkehrs genau in eine um das Wachstum selbst führen. Unterwerfung ist halt auch bequem, pflegt man damit doch auch den Status des kleinen Lichts, das ja eh nichts ändern kann.

Wir haben Angst vor Veränderung und mit dieser, unserer Angst lässt sich gut spielen.

Nur ist damit auch vorbestimmt – bedingt durch die Tatsache, dass wir die auf der Hand liegenden Diskussionen nicht bereit sind zu führen – wer mit welchem Inhalt die „zu diskutierenden“ Themen diktieren wird.

Auf das Beispiel zum Autobahnausbau bezogen: Der Bauunternehmer benötigt den Auftrag, denn ohne den kann er seine Mitarbeiter nicht bezahlen. Die Fuhrunternehmer benötigen die breitere Autobahn, denn sie bangen um ihre Aufträge, so sie nicht termingerecht liefern können. Der Automobilbauer bangt um seinen Absatz, wenn das, was Autos nun einmal benötigen – Straßen eben -, nicht mehr attraktiv beziehungsweise wirtschaftlich sind. Der Betrieb in der „strukturschwachen Region“ bangt um die Existenz, weil seine Anbindung unzureichend ist.

Nicht zu vergessen: Allesamt verschaffen sie Menschen Arbeit. Diese Arbeit – ob uns das gefällt oder nicht – ist nun einmal die derzeitige Grundlage, um unseren Lebensunterhalt finanzieren zu können. Wenn wir das ändern wollen, kommen wir um die respektvolle, aber doch offene Diskussion nun einmal nicht herum.

Alle haben etwas zu verlieren und das ist ernst zu nehmen. Aber all das hat auch etwas mit Klima zu tun – mit unserem Klima. Mit einem Klima, dass sich – nebenbei gesagt – auch nicht allein durch den Parameter Temperatur beschreiben lässt. Klima ist zudem auch nur ein Aspekt unserer Umwelt. Spätestens wenn wir das Kind beim Namen nennen, wird auch das Kohlendioxid an seinen angemessenen Platz in der Debatte gerückt.

Um was es wirklich geht, ist, dass die Menschheit im Rahmen des gelebten Systems – siehe Ziel 8 der UNO-Agenda 2030 – in globalem Maßstab die Umwelt und damit ihre Lebensgrundlagen zerstört. Unter Berücksichtigung der Faktoren, welche diese gigantische Umweltzerstörung vorantreiben, wird die Absurdität eines Kampfes für CO2-Reduktion offenkundig.

Wir wagen uns noch immer nicht konsequent ans Eingemachte und nur deshalb gibt es überhaupt diese „Treibhausgas“-Diskussion.

Eine Diskussion zu führen, deren Inhalt über die Grenzen der Matrix hinausgeht, die nämlich unseren Alltag bestimmt, ist eine riesige Herausforderung. Unsere extrem arbeitsteilige Gesellschaft hat auch zu gleichermaßen extremen Abhängigkeiten der Individuen geführt.

Was geschieht zum Beispiel, wenn hunderttausende Beschäftigte in der Automobilindustrie nicht mehr benötigt werden? Wie gehen wir zukünftig mit der doch eigentlich attraktiven Vision um, Arbeit als schöpferische, erfüllende Selbstverwirklichung wahrzunehmen? Wie wollen wir zukünftig überhaupt mit Wertschöpfung umgehen? Wie lassen sich Rahmenbedingungen für Unternehmungen herstellen, die wegführen von deren Verpflichtung (!), Gewinn – das, was Wachstum in der Bilanz ausdrückt – zu erzielen?

Die Klimadebatte jedenfalls, so wie sie derzeit geführt wird, ist ein den Menschen aufgezwungener Popanz. Aber: Ins Leben gerufen, um weitere „Reparaturen“ am System umsetzen zu können, bietet sie uns trotzdem auch eine Chance, den gesellschaftlichen Diskurs auf eine qualitativ ganz andere Ebene zu heben.

Fakt ist: Solange das Primat der Mehrung des Kapitals oder schlichter gesagt des Reichtums als Lebenszweck alle Ebenen der Gesellschaft durchzieht, wird es auch reichlich Schattenboxen geben – auch das des „Kampfes gegen die Klimakatastrophe“.

Bitte bleiben Sie schön aufmerksam.


Anmerkungen und Quellen

(Allgemein) Dieser Artikel von Peds Ansichten ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen kann er gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden. Bei Verlinkungen auf weitere Artikel von Peds Ansichten finden Sie dort auch die externen Quellen, mit denen die Aussagen im aktuellen Text belegt werden.

(1) Resolution der Generalversammlung der UNO; 25.9.2015; https://www.un.org/Depts/german/gv-70/band1/ar70001.pdf; S. 3, 15

(2) dito; S. 15, 24

(3) Jens Martens, Wolfgang Obenland; Die Agenda 20130; https://www.globalpolicy.org/images/pdfs/GPFEurope/Agenda_2030_online.pdf; 30.9.2017; S. 3

(4) Michael Bauchmüller; 27.2.2019; https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/klimawandel-klimasteuer-1.4344240

(5) 23.8.2019; https://www.mdr.de/sachsen/ausbau-autobahn-vier-nossen-bautzen-100.html

(6) https://de.wikipedia.org/wiki/Richtlinien_f%C3%BCr_die_Anlage_von_Autobahnen#Regelquerschnitte; abgerufen: 19.9.2019

(7) Katharina Heckendorf, Lisa Nienhaus; 6.6.2019; https://www.zeit.de/2019/24/co2-steuer-soziale-gerechtigkeit-kohlendioxid-emissionen-umweltschutz-klimaziele

(Titelbild) Wolken, Sonne, Himmel, Abendrot; Paulbr75 (Pixabay); 9.10.2015; https://pixabay.com/de/photos/pulsierenden-farbe-sonnenaufgang-1617470/; Lizenz: Pixabay License

Von Ped

10 Gedanken zu „Hausgemachtes Klima – ein Beispiel“
  1. Die Wachtstumsideologie, auf der beharrt wird wie ein fanatischer Gläubiger, ist in sich widersprüchlich; denn grenzenloses, ständiges Wachstum bedigt mittlerweile Verdrängung, also Vernichtung von etwas anderem.
    Besonders irre ist für mich immer in Börsenberichten, wenn einKurs deshalb einbricht, weil ein erhofftes Wachstum um wenige Prozentpunkte geringer ausfiel, und der prozentuale Wachstumswert bereits als Anzeichen für Depression stimuliert wird.
    Dabei ist schon mathematisch ein ständiges Wachsen der Prozentsätze, da die sichja auf den Vorjahreszeitrum beziehen, insich unmöglich.
    Anstatt dafür Sorge zu tragen, dass auf einem (guten) Niveau eine Stabilität erreicht wird, also Pflege des Erreichten, wird rücksichtslos das Erreichte überstrapaziert,
    Es ist die Gier nach immer mehr, die jeden Verstand umnebelt und alle zu Süchtigen macht.
    Ideologen werden nun den „Kapitalismus“ als „Schuldigen“ postulieren, aber das ist ebensolche Tunnelblick-Sicht. Denn auch ohne Kapitalismus besteht dieselbe Gier mit denselben Auswirkungen.

  2. . Fakt ist: Solange das Primat der Mehrung des Kapitals oder schlichter gesagt des Reichtums als Lebenszweck alle Ebenen der Gesellschaft durchzieht, wird es auch reichlich Schattenboxen geben – auch das des “Kampfes gegen die Klimakatastrophe”. <

    Sehr zutreffend. Bleibt zu ergänzen das der Schattenboxkampf eine Inszenierung ist ,die dank monopolistische Medienmacht durchaus ihre Wirkung erzielt. Diese besteht jedoch leider nicht in der Verbesserung des Klimas. Vielmehr gibt es wieder „Futter“ für das System. Der Weg für das Erzeugen neuer „Bedürfnisse“ die sich bepreisen lassen und erfüllt werden „wollen“ wird Ideologisch vorbereitet.
    Im Herrschaftssprech: Ein neuer Markt entsteht.
    Der Markt , im Bewusstsein der heutigen Zeit mit gottgleichen Qualitäten – für die Dawinisten DAS Naturgesetz.
    Das Gesetz was den eindimensionalen Menschen (Marcuse lässt grüßen) mittels ständig neuer künstlich erzeugter Bedürfnisse in die Knechtschaft zwingt und ihn dort hält. Leider ist er sich des Zusammenhanges (inMehrzahl) nicht Bewusst .

    Der erste Schritt zur Befreiung ist das Erkennen der Knechtschaft <

    Die grüne Lüge besteht nun darin den Anschein zu erwecken das Nachhaltigkeit und Umweltschutz mit Neoliberalismus zu vereinbaren seien.

    Gruß Anarchist

  3. Das Universum, Erde und Leben eingeschlossen, bildet multidimensionale, vernetzte Strukturen ab. In diesem (durch seine Unendlichkeit – offenen) System finden auf unzähligen Ebenen gleichzeitig unzählige unterschiedliche Prozesse statt. Alles befindet sich in ständiger Bewegung und Entwicklung. Menschen können diese Vorgänge, Zusammenhänge und ihr Warum nicht erklären. Ihnen ist es durch die Komplexität der Vorgänge bisher nicht möglich, eindeutige Optima (welche vermutlich auch gar nicht existieren) zu bestimmen. Weder in der Natur noch in der menschlichen Gesellschaft. Es fehlen objektive Verfahren zur Ermittlung von optimalen Gewichtungen der einzelnen Dimensionen.
    Bisher wird die westliche Zivilisation von relativ einfachem, vor allem durch Mechanik und Ökonomie geprägtem Denken bestimmt. Alles lässt sich in immer kleinere Teile zerlegen. Alles ist abzählbar. Das wird mit der Zeit extrem komplex. Aber niemand kann die Teile wieder zu einem lebendigen Organismus zusammenfügen. Auch die sogenannten Experten nicht. Sie haben als Spezialisten längst den Überblick über das Ganze verloren. Dies wird anschaulich, wenn man die Strukturen, Prozesse und Organisation der westlichen Gesellschaften betrachtet. Eigentlich reicht schon ein Blick auf den Beipackzettel von Medikamenten. Am deutlichsten wird dieses Denken dadurch demonstriert, dass Menschen Abfall erzeugen. Dieser ist in der Natur nicht vorgesehen. Abfall verbraucht und verknappt Ressourcen und zerstört die Mitwelt. Die Alternative zu Abfall ist nicht weniger Abfall (weniger schlecht sein), sondern kein Abfall (nützlich sein). Kein Abfall bedeutet kein Verbrauch. Was man nicht verbraucht, wird nicht knapp. Außerdem ist die Vielfalt des Lebens so groß, dass nicht alle das gleiche wollen, mögen und brauchen. Also kann Nachhaltigkeit, weniger Abfall, nicht das Ziel sein, sondern nachhaltige Innovation, kein Abfall. Es geht darum primär effektiv zu wirtschaften und erst danach effizient. Dazu braucht es einen ganzheitlichen Denkansatz. Diesem Denkansatz folgend, wäre theoretisch auch unbegrenztes wirtschaftliches Wachstum möglich. Zwar ist das materielle Wachstum an materielle Ressourcen gebunden, aber das qualitative Wachstum an die Leistungsfähigkeit und Kreativität der Menschen. (Man sollte nicht glauben, dass Wachstum automatisch privater Profit bedeuten muss. Es kommt ganz darauf an, welche Variante bevorzugt wird: gesellschaftliches Nullsummenspiel oder gesellschaftliches Plussummenspiel.)

    Noch ein paar Worte zum Thema »Klimawandel«. Geht man davon aus, dass Wetter auf vielen hochkomplexen multiplen Prozessen basiert, stellen sich die Fragen, ob es überhaupt ein optimales Wetter gibt, warum und für wen es optimal wäre und wann es in der Erdgeschichte optimales Wetter gab. Automatisch gelten diese Fragen dann auch für das Klima, was ja nichts anderes als statisches Wetter ist. Wenn ich nun statt Wetter einzelne seiner Dimensionen auf die gleiche Weise hinterfrage: »Wie groß wäre die optimale CO2-Konzentration in die Erdatmosphäre, warum und für wen wäre sie dann optimal und wann gab es dieses Optimum in der Erdgeschichte? (Analog könnte ich die Erdtemperatur hinterfragen)«, dann finde ich dazu nirgendwo Antworten. Falls sich so ein Optimum nicht ermitteln lässt, bleibt die Frage, worüber man überhaupt streitet. Die Natur hat ganz sicher kein Gesetz erlassen, welches ein Menschenrecht auf ein konstantes Wetter garantiert. Nicht, dass ich falsch verstanden werde, ich bin niemand, der einen Klimawandel anzweifelt. Vielleicht fungieren Menschen dabei sogar als Katalysatoren, denn sie greifen massiv und meistens völlig unüberlegt in viele natürliche Prozesse ein. Aber komplexe Prozesse auf ein oder zwei Dimensionen zu reduzieren (viel und wenig, hoch und runter oder links und rechts), welche dann in CO2-Steuer, CO2-Emmissionshandel oder CO2-Kompensation münden, also immer in Geld bewertet werden, lassen mich stark an der Ernsthaftigkeit und Zielstellung des gegenwärtigen Diskurses zu diesem Thema zweifeln.

    In diesem Sinne
    Liebe Grüße


    Großartig, vielen herzlichen Dank für diese wertvollen Gedanken!
    Ped

  4. Ich habe den Eindruck, dass die ganze CO2 Steuer Kampagne von etwas viel gefährlicherem ablenken soll: dem Einfluss der über 2500 Atombomben Explosionen, verniedlicht als Versuche bezeichnet, sowie der Atomkraftwerke und Anwendung strahlenden Materials insgesamt auf das lokale und globale Klima.

    Dazu kommen natürlich auch die Wärmeemissionen von Grossstädten und Industrie, sowie die immer größeren Auswirkungen von Versuchen und Anwendungen der stationären (z.B. HARP) und mobilen Frequenz Waffen Anlagen (wirken vereinfacht gesagt wie riesige Mikrowellenherde mit Langstreckenwirkun) der großen technisch hochentwickelten Staaten.

    Die Frage stellt sich welche grundlegenden Glaubens – Denksysteme und damit Handlungsmuster bewirken diese zerstörerische Entwicklung und wie kommt man aus der Zerstörungsspirale raus. L.G. Franz

  5. Absurdität eines Kampfes für CO2-Reduktion – als diese Formulierung in dieser Deutlichkeit wahrnahm, dachte ich, da würde wohl noch eine Pointe kommen. Kam aber nicht. Wieso ich überhaupt bis dorthin gelesen habe? Ich las „dauerhaftes Wirtschaftswachstum“ und freute mich, dass ich wieder mal jemanden gefunden hatte, der den Nonsens an einer solchen Formulierung erkennt. So viele sind das ja noch nicht – nach meiner Wahrnehmung. Auch die Frage des lokalen Klimas halte ich für bedeutend. Schließlich wird jeder Klimaforscher zustimmen, dass eine Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur über die letzten 40…50 Jahre um 1 Grad rein gar nichts über die lokalen Veränderungen aussagt – schließlich hat sich die Arktis inzwischen um 5…10 Grad erwärmt, aber es gibt Regionen in Nordamerika wie in Russland, die sich sogar etwas abgekühlt haben.
    Und natürlich geht es auch nicht darum, die Atmosphäre CO2-frei zu machen oder gar gänzlich von Treibhausgasen zu befreien – abgesehen davon, dass uns das nicht gelingen dürfte. Aber dass es jemand absurd findet, sich für eine Reduzierung des CO2-Gehalts der Atmosphäre gegenüber dem heutigen Wert von über 400 ppm einzusetzen, … – das ließe sich nur nachvollziehen, wenn dieser Mensch – oder zumindest einer von all denen, die seine Ansichten teilen – einen wissenschaftlichen Nachweis dafür führen könnte, dass CO2 eben nur irrtümlich für ein treibhauswirksames Gas unter den Strahlungs-, Temperatur- und sonstigen Randbedingungen der Erdatmosphäre gehalten wird.
    Denn wenn von einem solchen Irrtum nicht ausgegangen wird oder wenn ein solcher Nachweis nicht geführt werden kann, dann ist es doch nur logisch, dass bei ansonsten gleichbleibenden Bedingungen ein höherer CO2-Gehalt der Atmosphäre zu einer Gesamterwärmung führt – netto, wie bei der Autoklimaanlage.
    Und dann mag man zwar finden, dass es für die Grönländer ganz praktisch wäre, wenn sie zehn Grad mehr hätten – wobei ich ganz und gar nicht sicher bin, dass sie das so sehen, aber sein mag es schon -, aber für andere eben nicht, und Tierwelt, Pflanzenwelt und Menschheit sind dort, wo sie leben, auf ihre Lebensbedingungen ganz passabel eingestellt, denn sonst würden sie dort nicht leben. Es ist also extrem wahrscheinlich, dass eine Veränderung der Bedingungen, egal, in welcher Richtung, per Saldo erhöhte Schwierigkeiten im Umgang mit den neuen Bedingungen hervorrufen.

    1. Danke, Stephan!
      Was die „Absurdität“ betrifft, liegt sie für mich in der totalen Verkürzung auf eine einzige Komponente, was in keiner Weise widerspiegelt, welche Faktoren unsere UMWELT zerstören und wie diese Faktoren miteinander wechselwirken.
      „Die Absurdität eines Kampfes für CO2-Reduktion“ (siehe mein Artikel) lässt auch alle Nebenwirkungen, welcher dieser Kampf (allein schon der Kampfbegriff beunruhigt mich) mitbringt, außen vor.
      Man sieht das sehr schön daran, wie unverdrossen E-Mobilität und 5G vorangetrieben wird, auch vom Gesetzgeber – und das schön eingebettet in die Klimakatastrophen-Kampagne. Ganz abgesehen davon, dass die „Friedensmissionen“ westlicher Länder schlicht Kriegsmissionen zur Rohstoffsicherung sind und ihrerseits eine dauerhafte Umweltkatastrophe erster Güte verursachen. Diese Faktoren kommen in der CO2-Hysterie einfach nicht vor und das ist gar nicht gut.
      Wir haben keine Klimakatastrophe, sondern wir haben eine Umweltkatastrophe und aus der zweiten Sicht sind wir auch in der Lage, Entscheidungen zu treffen, die Klimaveränderungen mit berücksichtigen.

      Herzlich, Ped

      1. Wenn du eine totale Verkürzung in manchen Darstellungen siehst, kann ich dir folgen. Jedoch:
        1. Gibt es nicht nur diese Verkürzung. Es gibt immer noch viele Leute, die Krötentunnel bauen und sich um Rotmilane sorgen. Es gibt sogar welche, die Windräder für Insekten abschalten wollen. Also gibt es schon noch – und nicht nur unhörbar in medialen Nischen, sondern z.T. mit bizarrer Lautstärke – Menschen, die andere Aspekte des Umwelt- und Naturschutzes geltend machen. Und ich sehe auch gar nicht, dass deren Zahl sinkt, mag mich dabei jedoch täuschen.
        2. Es gibt eine Verkürzung, die die Treibhausgase Distickstoffoxid (Lachgas), das zu einem wesentlichen Teil aus übertriebener Mineraldüngeranwendung resultiert, Methan, das aus Erdgasleckagen, unkonventionellem Fracking, Nasslandwirtschaft, Wiederkäuernutztierhaltung, vor allem mit nicht artgerechter Fütterung, Auftau- und Zersetzungsprozessen des Permafrostbodens in vielen nördlichen Regionen der Erde u.a. Quellen stammt, Schwefelhexafluorid, das als Isolationsgas v.a. in Hochspannungsschaltanlagen verwendet wird, F(C)KW (die nicht nur die Ozonschicht schädigen) und andere Gase umrechnen in CO2 unter Berücksichtigung ihrer relativen Treibhauswirksamkeit (im Verhältnis zu CO2) und Verweildauer in der Atmosphäre. Man kann das unsachlich finden, verkürzend, sogar fehlerhaft. Aber absurd ist es nicht. Denn es ist nicht grundsätzlich falsch, und es vereinfacht die Erörterung der Sache.
        3. Man kann natürlich den Rotmilan schützen und dafür erneuerbare Energiequellen zurückfahren. Und tatsächlich wäre es schade um den Rotmilan wie auch um viele andere Tier- und Pflanzenarten, seien sie nun schön oder weniger schön. Fast jede von ihnen hat ihre ökologische Nische und ist damit Teil des Gebens und Nehmens in der Natur, und jeder Verlust unterbricht eine Kette – wenn er nicht bereits das Ergebnis einer gebrochenen Kette ist. Es erscheint mir nur wenig sinnvoll, das Dach eines komplett in Flammen stehenden Hauses zu löschen, wenn auf diese Weise für das Erdgeschoss kein Wasser bleibt und infolgedessen das gerettete Dach mitsamt dem Rest des Hauses einstürzen wird. Der Rotmilan wie jede andere schützenswerte Art benötigt seine heutigen Bedingungen, keine um fünf Grad erwärmte Ökosphäre, denn damit kommt er noch weniger zurecht als mit rotierenden Windrädern. Es muss also eine Lösung geben, die das Klima schützt – mit oder ohne Windräder. Nur dann hat der Rotmilan eine echte Chance.

        Ich kann nicht erkennen, was E-Mobilität, wie sie derzeit gehypet wird, und 5G mit Klimaschutz zu tun haben. Ich denke, ich muss gerade Sie nicht davor warnen, sich vor dem politischen, medialen und werbetechnischen Missbrauch schützenswerter Begriffe zu hüten. Denken Sie nur an den inflationären Gebrauch von „Nachhaltigkeit“. Wenn „Klimaschutz“ missbraucht wird, ist dies kein Grund, gegen Klimaschutz zu wettern, sondern allein einer, dessen Missbrauch anzuprangern. Die betrifft auch die „Friedensmissionen“, westliche „Werte“ u.a.

        Ein „Kampf“ für eine CO2-Reduktion ist kein Krieg für eine CO2-Reduktion. Natürlich mag man hellhörig werden bei Verwendung des Wortes „Kampf“. Ich bin da anscheinend bereits abgestumpft, sehe aber jedenfalls keinen Grund, einer Kämpferin für weniger CO2 in die Speichen ihres Rades zu fallen, nur weil sie keine „Ringerin“ ist. Und ein Ringen, ein Streben gegen die Kräfte, die so antikonservativ zur Erde eingestellt sind, ist bitter nötig.

        Und ganz entschieden: Wir haben eine Klimakatastrophe. Jetzt schon. Wie viele Hitzetote – hier in Mitteleuropa – müssen es denn noch werden, bevor der Begriff in deinen Augen Legitimität erlangt?

        1. Lieber Stephan,

          zu 1.
          Das ist keine – schon gar nicht unzulässige – Verkürzung. Es handelt sich um engagiertes und in der Regel auch verantwortungsvolles Handeln. Eben diese Menschen werde ich nicht per se mit den religiösen Eiferern der überbordenden Klimahysterie gleichstellen.

          zu 2.
          Reden wir aneinander vorbei? Die mit großem Tam Tam geführte Verkürzung auf den Faktor Treibhausgase – und allein der Begriff selbst bereitet mir allergrößte Kopfschmerzen – als den „Klimakiller“ schlechthin, das ist eine unzulässige Verkürzung und ja, das ist völlig absurd.

          zu 3.
          Die wievielte Ausnahmeregelung wollen wir eigentlich noch zulassen, um einer Katastrophenstimmung gerecht zu werden? Warum kommt die Mehrheit der Menschen nicht ansatzweise auf die Idee, dass es nicht darum geht, welche Ressourcen wir ausbeuten – auch zur Energiegewinnung -, sondern dass wir diesen irrsinnigen Verbrauch an Ressourcen endlich mal zurückfahren?

          noch zu 3.
          Den Schutz des Rotmilans gegen einen Rückbau von erneuerbaren Energiequellen (was soll das sein?) zu stellen, ist das, was ich als künstlich geschaffenes Dilemma bezeichne. Eines das die Alternativlosigkeit der favorisierten und dazu – das sagen wir natürlich nicht – bequemen Lösung herausstellt.
          Die von Ihnen benutzte Metapher vom „brennenden Haus“ tut auch nichts anderes, als der Hysterie genüge zu tun.
          Wir wissen vom Klima so gut wie nichts. Aber bestimmte Leute wissen – und die wissen erst recht nichts vom komplexen Klima – ganz genau, was ihre Interessen sind. Wenn jetzt diese Interessen wunderbarerweise mit der von Politik und Medien gehypten Alternativlosigkeit zur „Rettung des Klimas“ korrelieren, kann ich das nicht mehr als Zufall akzeptieren.

          Und schließlich zu „und ganz entschieden“:
          Meine ganz entschiedene Sicht – und diese Sicht bringe ich als die meinige auch so herüber – lautet, dass wir mitnichten in einer Klimakatastrophe stecken. Vergleichen Sie einfach Ihre „Hitzetoten“ mit den „Kältetoten“ in Kanada und den USA in den letzten Jahren, dann wird Ihnen vielleicht klarer, dass mir so eine Argumentation, die einen Atem erwiesener Wahrheit, die man nicht mehr zu diskutieren braucht, ausstrahlt, unangenehm aufstößt.
          Aber was wir haben – und diese meine Sicht betone ich auch immer wieder – ist eine global betriebene UMWELTzerstörung. Wenn wir uns endlich mit dieser, dem tatsächlichen Problem wirklich ernsthaft befassen, bekommen wir auch eine Ahnung, dass der „Kampf gegen CO2“ nicht nur sinnlos, sondern sogar kontraproduktiv ist.

          Freundliche Grüße, Ped

          1. unter „zu 1.“

            16.12. Du: Was die ‚Absurdität‘ betrifft, liegt sie für mich in der totalen Verkürzung auf eine einzige Komponente
            16.12. ich: 1. Gibt es nicht nur diese Verkürzung.
            20.12. Du: Das ist keine – schon gar nicht unzulässige – Verkürzung.

            Äh… Wie jetzt? Verkürzung oder nicht Verkürzung? Ich habe nur zitiert.

            … überbordenden Klimahysterie …
            Hysterie ist an sich bereits etwas Überbordendes. Wo verläuft bei dir die Grenze zwischen („unhysterischem“) Engagement für Umweltschutz und Klimahysterie – etwa bereits dort, wo jemand statt „Umweltschutz“ das Wort „Klimaschutz“ benutzt (was aus meiner Sicht nicht dasselbe ist, sondern letzteres eine Facette von ersterem)?

            unter „zu 2.“

            … Faktor Treibhausgase – und allein der Begriff selbst bereitet mir allergrößte Kopfschmerzen …
            Ich bin dem Link gefolgt und habe zu Fourier und Arrhenius gelesen. Aber so richtig schlau bin ich aus dem Artikel nicht geworden, also worin für dich das Problem besteht. Denn wenn dieses Problem darin besteht, dass dir das Naturgesetz fehlt hinter 1. der Korrelation zwischen zunehmendem CO2-Gehalt der Atmosphäre und zunehmender mittlerer Durchschnittstemperatur auf der Erde (ich schreibe bewusst nicht „Kausalität“, denn diese wäre ja Grundlage eines solchen Gesetzes) und 2. im Labor reproduzierbar beobachtbarem unterschiedlichem Verhalten von Dipolgasen wie CO2 und H2O auf infrarote Strahlung und anderen, Nichtdipolgasen wie O2 und N2 hinsichtlich der Absorption der Strahlungsenergie… – wenn dir das fehlt, dann kann ich dazu nur zweierlei sagen: 1. Du hast Recht. 2. Dieses Gesetz wird dir niemals jemand liefern, der ernsthaft wissenschaftlich arbeitet.
            Warum hast du Recht? Weil du ein Naturgesetz verlangst, und das kann niemand liefern. Niemals. Newton war noch so vermessen, ein Gravitationsgesetz zu postulieren. Und wie wir spätestens seit Einstein wissen, ist das falsch, jedenfalls dann, wenn’s unirdisch wird, speziell, extrem. Einstein hat darum seine „Erweiterung“ dieses Gesetzes nur noch eine „Theorie“ genannt, und soweit ich informiert bin, ist er noch zu Lebzeiten damit konfrontiert worden, dass das auch nicht überall stimmt, nämlich im Quantenbereich. Seither warten wir auf den nächsten Geniestreich, der uns eine noch universellere Beschreibung der Welt im ganz Großen und ganz Kleinen liefert. Was uns – und das ist entscheidend! – aber nicht daran hindert, mit Einsteins Formeln schon mal ein durchaus sehr brauchbares GPS-System aufzubauen (das allein mit Newton kläglich scheitern würde, weil die GPS-Satelliten zwar nicht annähernd mit Lichtgeschwindigkeit fliegen, aber doch etwas schneller als die Dinge hier auf der Erde, wodurch relativistische Effekte berücksichtigt werden müssen, wenn die Sache nicht innerhalb kürzester Zeit unbrauchbar ungenau werden soll).
            Du wirst also aus der Hölle, auf die wir uns zubewegen, weil der Mensch unter kapitalistischen Rahmenbedingungen aufgrund der Art, wie er „gestrickt“ ist, also seiner mentalen Ausstattung, den gesetzten Anreizsystemen folgt wie der Esel der Möhre, in 50, spätestens in 100 Jahren noch immer kritisieren können, dass ein solches Gesetz fehlt und dass alle, die dann noch versuchen werden, das Ruder herumzureißen, hysterisch einem Glauben nachjagen. Aber das wäre so wie bei der Grabinschrift „Er hatte aber Vorfahrt.“

            unter „zu 3.“

            Keine Ahnung. Ich will keine Ausnahmeregelung – wobei ich hier nicht weiß, welche du meinst. Ich will eine Abschaffung des Kapitalismus – wohlgemerkt: nicht der Marktwirtschaft. Ein ungerechtes System bringt ungerechte Menschen hervor. Ein Kind, das innerhalb einer Bande von Verbrechern aufwächst, wird ziemlich wahrscheinlich ebenfalls zum Verbrecher, egal, wie toll seine Gene sind. Ich will ein gerechtes System, weiter nichts.

            unter „noch zu 3.“

            Wir wissen vom Klima so gut wie nichts.
            Das halte ich für richtig und für falsch. Für richtig halte ich es, weil ein guter Wissenschaftler mit jeder beantworteten Frage zwei bis zehn neue finden wird. Das Zitat „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ hat schon einen ziemlichen Bart, und obwohl es zutreffend ist, hilft es nicht weiter, sondern mahnt lediglich zu wissenschaftlicher Vorsicht und Bescheidenheit. Unter Rückgriff auf Einstein könnte man es dahingehend auslegen, dass wir nur Gewissheiten haben, aber kein Wissen, Gewissheiten als eine wissenschaftliche Formulierung für „mit guten Gründen glauben“. Und bezüglich der ständig neu auftauchenden Fragen bezeichnet das Zitat den relativen Anteil des „Wissens“ zum „Wissbaren“.
            Alles richtig. Aber doch nicht praktikabel. Und deshalb halte ich deine Aussage für falsch. Denn wenn ich mir einmal an heißem Dampf die Finger verbrüht habe, der austritt, wenn ich den Topf eines Schnellkochtopfes zu früh öffne (wenn das gerade schon so geht), dann habe ich dazu weder ein Naturgesetz gefunden, noch gibt es dazu eines. Aber es ist eine gut gesicherte Erfahrung, dass Wasser bei Normaldruck und 100 Grad siedet und dass sich dabei sein Volumen stark ausdehnt. Ich brauche also kein Naturgesetz, um beim nächsten Kartoffelkochen etwas vorsichtiger zu sein. Und schaue ich mir alle Indikatoren der Klimaforschung zur Emission von Treibhausgasen – anthropogenen und anderen Ursprungs –, zu Strahlungsschwankungen der Sonne, zu Schwankungen in der Ekliptik der Erdbahn und was dergleichen in Jahrhunderten mehr zusammengetragen und in der Mehrheit der beobachteten Fällen verifiziert wurde, dann gebietet es die Vorsicht, nicht auf einen Beweis zu warten, den es streng wissenschaftlich nie geben kann, weil bei solcher Zögerlichkeit mehr als nur verbrannte Finger zu befürchten sind.
            Und natürlich verbietet es dieselbe Vorsicht, wild gewordenen Geoengineers freie Bahn zu lassen.

            unter „ganz entschieden“:

            Vergleichen Sie einfach Ihre “Hitzetoten” mit den “Kältetoten” …
            Was sollte bei diesem Vergleich Ihrer Ansicht herauskommen? Dass beide tot sind? Dass ein heißeres Klima Sonderkälten nicht ausschließt und auch diese ihre Opfer fordern, ist doch mittlerweile eine Binsenweisheit. Oder wollen Sie auf etwas anderes hinaus?

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