Was jeder von uns für eine bessere Welt tun kann, Teil 1


Viele Menschen, die sich über die „Freien Medien“ informieren, kommen zu dem Schluss, dass die Menschheit auf eine Katastrophe zusteuert. Sie sehen die Ursache bei den „Eliten“ an der Pyramidenspitze oder eventuell sogar in einer Verschwörung hinter der Pyramide. Sie fragen sich, welche Maßnahmen wohl zu ergreifen wären, fragen nach Handlungsanleitungen. Ruben Schattevoy hat da ein paar Ideen parat.


Prolog

Dieser Artikel ist das Ergebnis einer mehr als vierjährigen Anstrengung. Den Anstoß zu unseren (a1) Überlegungen gaben die „Freien Medien“, die immer mehr „Risse im System“ offengelegt hatten und uns erlaubten einen ersten zaghaften Blick „hinter den Vorhang“ zu werfen. Die Frage, die uns dabei über die Jahre hinweg geleitet hat, lautet, wie wohl eine konstruktiv handlungsleitende Antwort auf die Misere aussehen könnte.

Über die Jahre haben wir uns der Antwort tastend und mäandrierend genähert und dabei auch die Misere, in der wir uns befinden, immer konkreter begreifen gelernt. Wir haben uns durch unzählige Beiträge in den einschlägigen „Freien Medien“ (KenFM, Rubikon, Nachdenkseiten, Telepolis, Jung und Naiv, RT Deutsch, Netzpolitik, Propagandaschau et cetera) gearbeitet, haben selbst viele Beiträge der Systemmedien dekomponiert und haben uns mit solchen Themen wie Hierarchien, Psychopathie, Eliten, gelingendes und würdevolles Leben, Selbstwirksamkeit, Resonanz et cetera befasst. Alles in allem haben wir das Äquivalent von drei bis vier „Berufsjahren“ investiert, um eine Antwort auf die Ursprungsfrage zu finden. Nach den Mühen der Ebene sehen wir nun klar und sind zu einer Antwort gelangt. Mit diesem Artikel wollen wir das Ergebnis unserer Überlegungen vorstellen und eine Diskussion darüber anregen.

Analyse

Sei der Wandel, den Du in der Welt sehen willst.

Die Menschheit bewegt sich nach unserem Verständnis mit riesigen Schritten auf den Abgrund zu, der das Ende der Zivilisation – so wie wir sie kennen – markiert. Welche Gefahren uns im Einzelnen drohen, wäre Gegenstand eines eigenen Artikels. Jedenfalls befinden wir uns bereits auf abschüssigem Gelände, das Terrain wird immer steiler, unsere Ausweichmanöver immer zahlreicher, unsere Bewegung wird immer ruckeliger und in nicht allzu ferner Zukunft wird sie in den freien Fall übergehen. Nach unserem Verständnis handelt es sich bei dieser Misere um ein Systemversagen.

Alles, was wir direkt beobachten können, sind allerdings nur Symptome. Diese Symptome sind systemisch, also die Folge bestimmter Systemeigenschaften. Derzeit starren alle auf die Symptome und versuchen diese zu bekämpfen. Die eigentliche Ursache gerät dadurch aus dem Fokus und kann ungestört weiter wüten. Tragischerweise bezieht das System aus dem Kampf gegen die Symptome sogar noch zusätzliche Energie und wird dabei immer stärker. Gleichzeitig kommt der Aufschlagpunkt immer näher, wird unser Handlungsspielraum immer geringer.

Mit unseren Überlegungen bewegen wir uns in einem Fahrwasser, das schon viele vor uns aufbereitet haben. In der Literatur finden sich Werke wie „1984“, „Schöne neue Welt“, „Die Matrix“, „Der Circle“ und so weiter. Der Rapper Kilez More bringt die Sache in seinem aktuellen Album „Alchemist“ ebenfalls auf den Punkt. Persönlichkeiten wie Jesus Christus, Mahatma Gandhi, Martin Luther King, Willy Brandt und viele andere mehr hatten im Grunde ähnliche Botschaften. Heute bringt beispielsweise Rüdiger Lenz sie mit seinem „Nichtkampfprinzip“ zum Ausdruck. Wir hoffen mit unserem Artikel einen Beitrag dafür zu leisten, wir die seit langem bekannten Weisheiten im heutigen Kontext sinngemäß zu interpretieren und zu operationalisieren sind.

Viele Menschen, die sich über die „Freien Medien“ informieren, kommen wie wir zu dem Schluss, dass die Menschheit auf eine Katastrophe zusteuert. Sie sehen die Ursache bei den „Eliten“ an der Pyramidenspitze oder eventuell sogar in einer Verschwörung hinter der Pyramide. Sie fragen sich, welche Maßnahmen wohl zu ergreifen wären, fragen nach Handlungsanleitungen. Sie sehen die Schuld für die Misere bei den Menschen an der Pyramidenspitze oder bei den „Eliten“ und erwarten und akzeptieren daher auch nur Antworten, die dort ansetzen.

Wir sind allerdings zu dem Ergebnis gekommen, dass die an der Pyramidenspitze herrschende Psychopathie lediglich ein Symptom ist. Unserer Meinung nach gilt es nicht die Psychopathen zu bekämpfen, sondern sie zu entschärfen. Zu bekämpfen gilt es das System und zwar dadurch, dass wir ihm nicht länger unsere wertvolle Energie zuführen, sondern sie konstruktiv einsetzen. Ohne sein Lebenselixier verliert das System seine Macht und verkümmert.

Egal auf welcher Position in der Pyramide wir uns befinden, wir werden angetrieben von unseren erlernten Ängsten und erworbenen Defiziten. Um uns unseren eigenen Ängsten nicht stellen zu müssen und um unsere Defizite zu kompensieren, erheben wir uns über andere Menschen. Wir unterwerfen sie unserem persönlichen Gut-Böse-Schema, machen sie zu Objekten und berauben sie dadurch ihrer Würde.

Wir alle suchen, wie beispielsweise von Gerald Hüther eindringlich beschrieben, Geborgenheit. Statt aber Geborgenheit, Verständnis und Vertrauen zu geben, unterstellen wir Bosheit und Eigennutz, fragen nach Schuld und grenzen aus. Wir alle suchen Entwicklung und Erfolg. Statt auf Kooperation setzen wir aber auf Konkurrenz und Konfrontation, machen uns groß, indem wir andere klein machen. Aufgrund unserer Sozialisierung erscheint uns unser Verhalten vollkommen natürlich. Tatsächlich handelt es sich dabei um einen Hirnwurm. Genau dieser Hirnwurm stellt die weiter oben postulierte „bestimmte Systemeigenschaft“ dar, die wie eliminieren müssen, um das System zu reparieren.

Unsere Antwort auf die eingangs gestellt Frage nach dem möglichen Handeln lautet insofern schlicht: Uns selbst ändern – jeder sich!

Niemand außer uns hat uns in diese Situation getrieben und niemand außer uns kann uns dort wieder herausbringen. Wir müssen die Gewalt aus dem System nehmen, ihm unsere Energie entziehen. Wir müssen die Pyramide abbauen. Wir müssen Fronten und Filterblasen abbauen. Wir müssen uns allen einen guten Wesenskern zugestehen und uns allen auf Augenhöhe begegnen.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass selbst unter denen, die den Ernst der Lage erkannt haben, nur wenige bereit sind, ihre Komfortzone zu verlassen. Wir schaffen es nicht, uns unsere Ängste und Defizite einzugestehen und uns diesen zuzuwenden. Wir schaffen es noch weniger, auch allen anderen solche Ängste und Defizite zuzugestehen. Stattdessen beginnen wir damit, Ersatzhandlungen vorzunehmen.

Wir bilden Frontlinien und Filterblasen. Wir suchen immer wieder neue Beispiele und Bestätigungen für Dinge, die uns eigentlich schon längst bekannt sind. Wir arbeiten uns an den immer wieder gleichen „Aufregerthemen“ ab. Wir identifizieren immer neue Auswüchse des Systems und bekämpfen diese, statt endlich aufzuhören, diesem System unsere Energie zuzuführen.

Wir dürfen unsere Energie, Aufmerksamkeit und Lebenszeit nicht mehr an Ersatzhandlungen verschwenden. Wenn die „Freien Medien“ von ihren Rezipienten nicht als Zwischenschritt auf dem Weg zur Aktion verstanden werden, laufen sie Gefahr, zum „Brot und Spiele“ für die kritische Masse zu verkommen und am Ende das System sogar noch zu stabilisieren.

Ausblick auf den zweiten Teil

Nach dieser theoretischen Annäherung an die Ursprungsfrage, brechen wir unsere noch generische Antwort im zweiten Teil auf praktische Handlungsanleitungen herunter.

Mitmachen

Wir veröffentlichen diesen Artikel, um neue Impulse zur Weiterentwicklung unserer Idee zu erhalten, unsere Argumentationslinie zu verbessern und vielleicht auch um dem einen oder anderen zu ermöglichen, für sich eine Handlungsanleitung abzuleiten. Gerne würden wir auch Gleichgesinnte kennenlernen, uns mit ihnen vernetzen, mit ihnen treffen und gemeinsam etwas im Sinne der hier formulierten Leitgedanken auf die Beine stellen.

Wir wünschen uns von unseren Lesern, dass sie uns spiegeln, wie unser Text auf sie gewirkt hat, welche Gedanken und Gefühle er bei ihnen ausgelöst hat.


Anmerkungen

(a1) Ruben Schattevoy hat die hier wiedergegebenen Gedanken gemeinsam mit einem langjährigen Freund entwickelt, daher die Wir-Form im Artikel. Ebenso haben sie gemeinsam entschieden, die Texte unter dem Namen von Ruben Schattevoy an die Öffentlichkeit zu bringen.

(Allgemein) Dieses Werk ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen kann es weiterverbreitet und vervielfältigt werden. Der Artikel wurde zeitgleich und unter dem Titel „Rein ins Leben“ auf der Online-Plattform Rubikon veröffentlicht; herzlichen Dank an die Freunde vom Rubikon.

Über den Autor

Ruben Schattevoy, Jahrgang 1961, geboren und aufgewachsen in Bonn, lebt seit 1999 in München, ist promovierter Physiker, arbeitete als Teilchenphysiker, Softwareentwickler, Bioinformatiker und Rechenzentrumsleiter und ist nun seit einigen Jahren als Projektmanager und Berater im Bereich IT-Servicemanagement tätig. Soweit möglich, pflegt er auch in seinem beruflichen Umfeld partizipative und kollaborative Umgangsformen und experimentiert seit einigen Jahren in oft schwierigem Terrain mit dem Ansatz „Führen ohne Macht“. Dieser Artikel ist das Ergebnis eines langjährigen intensiven Gedankenaustauschs mit einem guten Freund, dem der Autor auf diesem Weg nochmal herzlich dankt.

(Titelbild) Autor: Gerd Altmann; Titel: Herz; Quelle: https://pixabay.com/de/herz-silhouette-liebe-gl%C3%BCck-1982316/; Lizenz: CC0 Public Domain

49 Gedanken zu „Raus ins Leben!“
  1. Ein paar praktische Beispiele wären gut:
    Was meinst Du mit Frontlinien und Filterblasen?
    Ich finde das Thema gut aber leider verstehe ich den Text nicht richtig.
    Was z.b. sind Ersatzhandlungen? Ist damit die Erwerbstätigkeit gemeint?
    Grüße
    Martin

    1. Hallo Martin,

      wegen der fehlenden praktischen Beispiele: Es folgen ja noch zwei weitere Teile bis unser Artikel (erstmal) vollständig ist 😉

      Wegen der Begriffe „Frontlinien und Filterblasen“: Eigentlich verwenden wir diese beiden Begriffe genau dem allgemeinen Sprachgebrauch folgend: Wir heben Gräben aus, wir induzieren Wagenburgmentalität, wir verunmöglichen den Diskurs usw. Vermutlich wird auch das im Rest unseres Artikels klarer werden.

      Wegen des Begriffs „Ersatzhandlungen“: Wenn Menschen nicht wissen, wie sie zielgerichtet handeln sollen, fangen sie an Ersatzhandlungen auszuführen. Das sind dann in der Regel punktuelle und eher spontane Handlungen, die bestenfalls zu einer Seitwärtsbewegung führen – Aktionismus halt. Hier sehen wir eine Gefahr für die „Kritischen Medien“. Wenn die vielen guten Portale mehr und mehr qualitativ wirklich hervorragend recherchierte Artikel veröffentlichen, kann das dazu führen, dass die ganze Energie der „Kritischen Masse“ in das Recherchieren, Schreiben und Lesen dieser Artikel und das Empören fließt. Die Energie der „Kritischen Masse“ fließt dann zwar nicht mehr so reichlich ins System, aber sie verpufft. Es ist ein zentraler Aspekt unseres Artikels, zu beleuchten, wie wir das verhindern können und unsere Energie stattdessen nutzen können, um das System zu reparieren.

      Sonst frag bitte weiter. Wie wollen verstehen und wir wollen verstanden werden.

      Viele Grüße

      Ruben

      1. https://aufgewachter.files.wordpress.com/2016/12/arbeitsunfaehigkeitsbescheinigung_neu.png

        „Wir freuen uns, wenn ein Politiker sagt, er verspricht uns Arbeitsplätze. Als ob die Arbeitsplätze das Größte wäre, was wir haben könnten. Ich kenn´eigentlich Leute, die am liebsten frei haben … Das Hauptproblem liegt in dem Dogma, daß die Leute glauben wir müssen arbeiten, um Geld zu verdienen, weil die bringen Arbeit und Einkommen immer untrennbar miteinander in Verbindung, wobei die Meisten ja arbeitslos sind. Wir haben ja die reichen Arbeitslosen, die von den Zinserträgen leben von denen die arbeiten und die armen Arbeitslosen, die wiederum von den Sozialhilfen leben die letztendlich auch der Mittelstand erarbeitet. Also die meisten Arbeitslosen sind in Nizza, in Monte Carlo und in Cannes, und denen geht es eigentlich ganz gut. Vielleicht sollten wir daraus lernen, daß Arbeitslosigkeit auch Erfolg sein kann. Viele Leute in meiner Generation oder auch in jeder unser aller Generation sind eigentlich scharf darauf irgendwann nicht mehr arbeiten zu müssen, weil sie sagen, dann bin ich endlich arbeitslos. Sie nennen es dann nicht mehr, sie nennen es dann Privatier. Und auf der anderen Seite, wenn natürlich irgendeiner dann ganz viel Geld hat und sein Geld angeblich arbeitet – wir wissen, daß Geld nicht arbeiten kann, dann ist er darauf angewiesen, daß andere ihm diese Gelder erarbeiten, weil man ist arbeitslos nur dann, wenn die Anderen die Leistungen bringen ohne, daß ich dafür eine Gegenleistung bringen kann … Wenn wir erkennen, daß Arbeitslosigkeit ein gewaltiger Erfolg ist, wenn man arbeitslos ist, im nächsten Jahr noch ein bißchen arbeitsloser und irgendwann ist man am arbeitslosesten dann hat man eigentlich den Idealpunkt erreicht. Aber es wird uns genau andersrum verkauft … Aber wir alle sind letztendlich doch drauf aus möchlichst wenig zu arbeiten. Vielleicht können wir´s so regeln, daß nicht nur ganz viele Arbeitslose in Cannes und in Nizza sitzen und da im Reichtum sich fröhnen, sondern das die Arbeitslosigkeit ein bißchen mehr aufteilen, daß alle ein bißchen was von dem Reichtum haben und alle ein bißchen arbeitsloser werden, daß heißt weniger arbeiten – natürlich nicht ohne ihr Einkommen zu verlieren, denn das hat ja damit eigentlich nichts zu tun.“

        Andreas Popp, Jahrgang 1961, Dozent für Makroökonomie, begann seine Laufbahn 1983 im Bereich Risk-Management bei einer Unternehmenstochter der Londoner Guardian Royal Exchange Ltd. in Hamburg.

  2. @Ruben Schattevoy «Zu bekämpfen gilt es das System und zwar dadurch, dass wir ihm nicht länger unsere wertvolle Energie zuführen, sondern sie konstruktiv einsetzen. Ohne sein Lebenselixier verliert das System seine Macht und verkümmert»

    So lange das «System» (noch) etwas für das «Mitglied» leistet UND auch KEINE ALTERNATIVE vorhanden ist, wird daraus nichts!
    Die einzelnen Menschen unterwerfen sich dem bestehenden «System» wegen dessen Leistungen (Logistik, Mobilität, Währung, «soziale Absicherung, HarzIV» – KK, Bildungseinrichtungen, usw. usf.) obwohl diese Leistungen ja keinesfalls vom «System» erbracht werden, sondern eben von den einzelnen Menschen. Der Einzelne leistet und alles, was wir haben usw. kommt aus der Leistung des Einzelnen (siehe Anarchie positiv!).

    Doch auf Grund der gefühlten – oder sollte ich besser sagen: eingeimpften – Abhängigkeit, der Einzelne ist eben nicht in seiner Souveränität, kommt immer noch für viele ein Systemwechsel oder eine Alternative einem existentiellen Angriff gleich.

    Also: will man einen «Systemchange», dann muß, damit eben keine Ängste entstehend auf Grund von «Sicherungsverlusten« usw., VORHER schon ein anderes «System« am Start sein.

    Die Natur macht es so: bevor sich ein Lebewesen verabschiedet, ist schon ein Neues am Start … die Schöpfung ist bestrebt, sich selbst zu erhalten (so ist es auch bei kranken Systemen – auch die wollen sich selbst erhalten – die in den Köpfen der Menschen wirksame System-Idee ist nämlich eigentlich ein geistiges Wesen, was die Menschen benutzt – man könnte es auch als «Feld» bezeichnen, Bezeichnungen aber spielen letztlich keine Rolle …)

    Ohne Tat passiert bekanntlich nichts und damit etwas passiert, haben sich schon während der Zeit von 2006 bis 2011 ein paar tausend Menschen zusammengefunden («Wir gründen Deutschland neu»), die genau das im Sinn hatten und haben, nämlich auf friedlichem, legalen Weg eine neue (System)Pflanze aufzubauen bevor die Alte kollabiert. Schließlich wurde 2012 völkerrechtskonform ein neuer Staat ausgerufen, die zuvor schon bestehenden alternativen Absicherungsstrukturen (Bildung, Gesundheit, Wirtschaftskreislauf usw.) wurden darin zu Staatsorganen integriert.
    Seit dem gibt es eine konkrete Alternative, an der sich jeder beteiligen könnte.

    Nun kommen aber hier die «Befindlichkeitsstörungen» in Betracht: dem einen gefällt das nicht dem anderen jenes mit dem Resultat, daß nämlich wegen dieser Einwände, die zu dem auch gar nicht adressiert werden, sich NIEMAND BEWEGEN muß.
    Man hat eben seine Gründe für das Nichtbewegen. Ohne mit den Menschen interagiert, sie persönlich kennen gelernt zu haben, oder sich z.B. mit der zur Zeit gültigen Verfassung (KRD) oder auch Grundgesetzt BRD (Art.146) oder Strafgesetzbuch (§92) befaßt zu haben.

    Seltsamerweise werden hier dann auch die Medienberichte nicht hinterfragt, die über z.B. einen ausgeflippten König berichten usw., während: was die Medien über MH17, 9/11, Syrien, Krim usw. berichten – ja, da sollte man schon genauer hinsehen!!
    Zum Glück haben jetzt die Richter vom BGH die NIchtigkeit der Beschuldigungen erkannt, die ja sämtlich von BaFin-Steilvorlagen abgekupfert worden waren (denn letztendlich ist es ja die Finanzmafia, die sich auf den Fuß getreten fühlt!).

    Also das ist ein ganz aktuelles Beispiel vom Verhalten der meisten Menschen aus dem heraus die Situation eben so krass ist, wie sie es heute ist.
    Ich könnte auch das Neue Testament aufschlagen: dort wird geschildert, wie die Menschen ihren Retter ans Kreuz genagelt haben, während der Verbrecher Barnabas frei kam.
    Ich könnte es noch weiter zuspitzen: die «Schwachen» haben gar kein Interesse an einem Menschen, der ihnen zu ihrer Stärke verhelfen könnte – denn sie haben Angst vor ihrer eigenen Stärke und überlassen das dann den Machtgeilen! Und die verteilen immer derbere Fußtritte, denn die Schöpfung will Entwicklung und keine Lethargie!

    Wer etwas ändern will, der braucht Stärke, der braucht innere Führungsqualitäten, Durchhaltevermögen und vor allem Mut.
    Und genau das wird dann umgedeutet zu «Selbstdarstellungssucht», «Narzissmus« usw. – statt einfach mitzumachen, mitzugestalten und seine Kompetenzen einzubringen …
    Na, wir wär’s damit ? Kennt jemand noch eine andere?

    1. Hallo Jürgen!

      So lange das „System“ (noch) etwas für seine „Mitglieder“ leistet und auch keine Alternative vorhanden ist, wird daraus nichts!

      Also ich denke, dass sich die Situation schnell immer weiter zuspitzen wird (leider). Dreiste Lügen müssen schon mit immer dreisteren Lügen zugekleistert werden. Lügen haben bekanntlich kurz Beine. Der notwendige Veränderungsdruck und -wille wird meiner Einschätzung nach entstehen. Die Frage ist für mich eigentlich nur, ob das Erwachen noch rechtzeitig kommt.

      Will man einen „Systemwechsel“, braucht man schon vorher ein anderes „System“ am Start.

      Auf meinen letzten Stadtwanderungen habe ich die folgenden beiden Beiträge von Gerald Hüther angehört: Gesellschaftlicher Wandel durch Potentialentfaltung und Impulstag Kommunale Intelligenz. Ich finde, dass Gerald Hüther mit seinen Ideen einen großen Schritt weitergekommen ist und dass hier langsam greifbar wird, wie wir das System gewaltfrei von unten reparieren könnten.

      Viele Grüße

      Ruben

      1. Lieber Ruben, danke …
        Gerald Hüther hat einen ziemlich großen »Fan-Club«. Das ist gut.
        Ob daraus aber wirklich praktische Umsetzungen im Sinne von »Systemwandel« erfolgen (ich kann nämlich bislang keine erkennen – siehe auch Publikumsfragen in den Vortragsvideos) und diese dann auch noch so sind, daß sie das »Ancien Regime« rechtzeitig ersetzen, wird sich ja zeigen … jedenfalls ist das schon mal besser als nichts …

        Indes gibt es aber schon praktische Umsetzungen, Stichwort Kommunale Intelligenz. Ich verweise hier auf Strafgesetzbuch §92, sowie das im Grundgesetz verankerte Subsidiaritätsprinzip, was es nämlich jeder Gemeinde oder Stadt erlaubt, ganz legal, sich seine eigenen Strukturen zu setzen: eigenes Gesundheitssystem, eigenes Steuersystem, eigenes Bildungssystem, Polizei, Gerichtbarkeit usw.

        Wir (KRD) nennen dieses Konzept »Freie Gemeinden«, haben dazu exemplarisch einmal Stadt-/Gemeindehaushalte hochgerechnet (http://koenigreichdeutschland.org/de/zahlen-und-fakten.html) und setzen uns dafür ein (egal, ob die Gemeinde die Strukturen des KRD nutzt oder eigene schafft – Hauptsache es geht los ...).
        Denn es ist schon erstaunlich, wie schnell eine Gemeinde oder Stadt finanziell nicht nur unabhängig, sonder auch viel besser darstehen könnte!
        Wenn die Bürger einer Gemeinde eine „Freie Gemeinde“ haben wollten, könnten sie das also gleich umsetzen.
        Auch, wenn das bislang noch nicht genutzt wurde, schätze ich, daß dies der erste Schritt zum »neuen System« ist, daß nämlich demnächst irgendeine Gemeinde das macht und dann wird es einen Schneeballeffekt geben …
        Und das Schöne daran ist, daß es eben ganz sanft von unten passiert

  3. Ja Ped,
    zu dieser Einsicht bin ich nach langem „Leiden“ auch gekommen. Die Energie in das lenken, was funktioniert, Frieden stiftet, die Umwelt schützt usw. Deshalb ist vor zwei Wochen mein neuer Blog „Brivommeer“ Der Blog für das Positive im Leben, entstanden. Trotzdem frage ich mich, ob das eine das andere ausschließen muss/soll. Die von Euch beschriebene Abwärtsfahrt geht so beängstigend schnell. Müssen wir nicht AUCH versuchen, das Schlimmste zu verhindern UND das Positive gestalten?
    Ratlos und dankbar für Euer Engagement , Bri vom Meer
    P.S. An Vernetzung und Treffen wäre ich interessiert.

    1. Auch wenn ich das Meiste im Text von Herzen mittrage und ihn deshalb sehr gern hier veröffentlicht habe, so sind es doch im speziellen Fall die Gedanken von Ruben Schattevoy.

      Herzliche Grüße, Ped

  4. Vielleicht nur ein kleines, hilfloses Signal: Nachdem in der Propagandapresse kriegstreiberisch gegen Russland gehetzt wird, habe ich den örtlichen deutsch-russischen Freundschaftsverein angerufen. Ich werde mich demnächst mit denen treffen. ICH will keinen Krieg.

    1. @ Bri vom Meer

      GEZ-Verweigerer wirft seinen 75 Zoll-Plasmafernseher aus dem Hochhaus

      Soeben erreicht mich die E-Mail eines frisch gebackenen GEZ-Verweigerers, der jetzt persönlich die volle Konsequenz aus seinem geistlosen Job als Journalist bei einem öffentlich-rechtlichen TV-Sender gezogen hat.

      Die seit geraumer Zeit auffallende Kriegshetze gegen Russland habe nichts mehr mit einer objektiven und neutralen Berichterstattung zu tun, sondern eher die einer „NATO-Pressestelle“, so der unfreiwillige TV-Zwangsabonnent.

      Aus Angst vor kriegerischen Auseinandersetzungen könne er diese „NATO-Propaganda“ mit seinem Gewissen nicht mehr länger vereinbaren und schon gar nicht als zahlendes GEZ-Zwangsmitglied, was er sofort ändern wollte. Noch am späten Nachmittag kündigte der mutige Redakteur fristlos und fuhr sofort nach Hause.

      Am späten Abend warf er dann seinen 75-Zoll-Plasmafernseher von der Dachterrasse eines Hochhauses in Berlin. Der gewaltige Lärm des imensen Aufschlages des 58kg schweren Gerätes nach rund 60 Meter freiem Fall dürfte wohl allen Bewohnern, die witzigerweise alle gerade das „heuteJournal“ schauten, in langjähriger Erinnerung bleiben.

      Unbeirrt vom kurzen Lärm auf dem Parkplatz schlossen wieder alle ihre Fenster und schauten, wie weitere 8 Millionen Deutsche auch, die Sendung Dschungelcamp. Der beste Freund des frischen GEZ-Verweigerers hatte übrigens das Ereignis mit seinem Smart-Phone als Video in recht guter Qualität hier festgehalten.

      Video schauen hier
      https://tinyurl.com/ybrxg5pf

  5. Lieber Ruben,
    ich habe deinen Artikel soeben im Rubikon gelesen und in mir kam ein Gefühl hoch, oft sagen wir dazu so etwas wie „mein Herz ging dabei auf“. So fühlte es sich jedenfalls an.
    Der Text war sehr berührend, insofern als dass ich das Gefühl bekam, dass Jemand irgendwo hier in Deutschland genau das in seinem „stillen Kämmerlein“ zu denken scheint wie der Autor dieser Zeilen. Sicherlich bekomme ich das Gefühl auch oft beim Konsum diverser freier Medien. Einen Mitmenschen das schreiben zu sehen war für mich dann doch ein anderes Gefühl. Ich bin gespannt auf den zweiten Teil. Ich habe sehr kurz auch die bereits getätigten Kommentare überflogen. Deine Thesen zu hinterfragen, da wir in der UNO oder NATO sind, das habe ich bspw. bei Jmd. vernommen. Genau diese Argumentation verstehe ich unter (sinngemäß) „viele Gleichgesinnte, die über ihre Komfortzone nicht hinaus gehen“. Wenn die Menschen á la Gandhi und vielen mehr gelernt haben, dass sie sich selbst ändern müssen, somit auch ihre Perspektive, um eine Veränderung in der Welt wahr zu nehmen, dafür sind viele Menschen noch scheinbar zu weit entfernt. Als eines der größten aufkommenden „Ketten“, die wir Menschen uns auferlegen ist wohl der Digitalismus, gerne von mir auch als Rationalismus bezeichnet. Die Abkopplung vom Menschen zur Natur ist dann endgültig zu 100% vollzogen. Dabei sind sich die meisten Menschen ihre wahrnehmenden Fähigkeiten gar nicht erst bewusst.
    Erich Fromm hat es in seinen großen Werken als den „Gesellschafts-Charakter“ bezeichnet.
    Dieser wird gefüttert durch unsere eigenen individuellen Haltungen, unseren Einstellungen zum Leben, zur Erde, zum Tod, zur Angst, zur Hoffnung, zum Mut. Es ist traurig zu sehen, dass so wenig Menschen mitten im Leben nicht überlegen, was Ihnen am Sterbebett noch einige letzte Male Glück bescheren würde. Weder ist es Geld noch das Haus oder doch die Sportkarosse, nichts dergleichen.
    Ich glaube, wenn sich die Menschen, die aufgeweckt sind und wahrhaftig an einer Veränderung dieser Welt interessiert sind, so interessiert, dass SIE selber an sich diese Veränderung herbeiführen wollen, dann kreuzen sich ihre Wege irgendwo stets. Das ist die Synchronität des Universums, so sehe ich das. Was die Lektüre betrifft, ist es dann egal, ob der Weg über Marx, Brecht, Gandhi, Rudi Dutschke, Erich Fromm, Jean Ziegler etc. bis hin zu Lenz oder Eckhart Tolle führt oder der intellektuelle Weg über Meister Eckhart, Victor Hugo, Martin Luther King, Henry Thoerau, Noam Chomsky, Gerald Hüther, Rüdi Lenz oder Krishnamurti führt. Wenn die Menschen wach sind und die Zeilen aus dem Inneren heraus abseits vom „Verstandeswissen“ empfinden, dann werden sie sich ihrer durchzuführenden Taten bewusst. Wir, die nicht vergessen dürfen, dass wir dennoch auf einem Teil der Erde leben, die sich über die nächste Mahlzeit keine allzu große Sorgen machen müssen, sind uns und unseren Kindern schuldig die aufgeworfene Frage, was wir tun können, gemeinsam und solidarisch zu allen zu beantworten.
    Ich habe mich politisch soweit es geht zurück gezogen und trotzdem ist mein Lebensstil ein knallhartes politisches Statement. Meines Erachtens braucht der heutige Mensch die Rückkoppelung an die Natur, den Einklang mit ihr und vor allem den Einklang mit seinem eigenen Wesen. Vielleicht wird er dann merken, dass er Teil einer ganz großen Eins ist und ihm eine neue, nicht-Kant´sche Vernunft einprägt.

    Und für alle Leser*innen, die hier bereits Fragen gestellt haben: Die Antworten, so glaube ich haben wir alle in uns drin, wenn wir kognitiv nicht dissonant sein möchten: Wie viel Konsum brauche ich (Niko Paech), wie sehr beeinflusst mein Verzehr von Fleisch, Fisch und Milch die Erde und alles drum herum (Animal Liberation, Tiere essen, Hagen Rether, Christoph Maria Herbst, etc. etc.), was macht mich glücklich (Haben oder Sein v. E. Fromm, Gerald Hüther, etc. etc.), was macht Internet mit mir (Manfred Spitzer), wozu ist der menschliche Körper über die rational erfassbaren Merkmale hinaus fähig (Tolle, Krishnamurti, Gurdjieff, Osho, Taoismus als Ganzes etc. etc.), ist Fussball-BL, CL oder EM- und WM noch ein Sport??? Mit alle dem kritisch auseinander setzen, schauen ob diese alternativen Denkweisen Sinn ergeben als die trist-monotone Perspektive der Raute und anderen Symbolen des Großen Theaters.

    „Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern“. – Rumi

    1. @Ruben Schattevoy «… Ohne sein Lebenselixier verliert das System seine Macht und verkümmert ….»
      @Shabi Alonso «…dann kreuzen sich ihre Wege irgendwo stets. Das ist die Synchronität des Universums …»

      Die Synchronizität des Universums ist im Menschen unterbrochen, was ihn erst zum Menschen macht: als Losgelöster liegt es fortan in seiner Verantwortung und FREIHEIT, sich wieder BEWUSST zu synchronisieren oder eben nicht (Parabel vom «verlorenen Sohn»).

      In dem Moment, wo eine «Synchronizität» vorhanden – man könnte auch sagen, der Mensch in der Zeitqualität lebt und nicht dagegen – ist die Schöpfungsenergiedichte besonders hoch und der Mensch sehr wirksam (physikalisch: hohe Negentropie).
      An diesen Zustand, diese gute Zeit, «gewöhnt» sich nun das Ego und schafft Festhaltestrukturen, die im weiteren Verlauf anachronistisch werden und somit entropische (=chaotische) Erscheinungen im «System» zunehmen.
      Diese wiederum müssen nun mit immer mehr «Verstandes- und Muskel(Maschinen)aufwand» kompensiert werden: das «System», welches einmal negentropisch war, wird so zum Blutsauger (für die ganze Erde).
      Menschen, die entweder noch mehr oder sich wieder mehr an die Schöpfungsenergien geöffnet haben, HANDELN im Sinne des Neuen und sind bereit, das Alte zu verlassen.
      Diese TATkräftigen Menschen bilden immer zunächst eine Minderheit.
      Als Pioniere ist es ihre Aufgabe durch Vorbild, durch ihr eigenes Leben, neue Wege zu entwickeln (PRAKTISCH !!! – nicht theoretisch).
      Sie müssen also ein neues Umfeld schaffen, in das auch diejenigen einsteigen können, die sich noch nicht aus sich selbst heraus «synchronisieren» können. Dies ist eine Tat der Liebe, der allgemeinen Menschenliebe.
      Nur so kann Leid vermieden werden (Reset durch Krieg z.B.).
      Weder funktioniert es, daß «man» darauf wartet (auf Tag X der kosmischen Erleuchtung, kollektiven Wandels, Wiederkunft des Messias, Einwirken von UFO’s usw.), bis ALLE «erhoben» sind (dieser «Gleichstand» ist eine Illusion! – es ist ein Warten, um nicht ins Handeln zu schreiten!), noch dadurch, daß man immer mehr und mehr Energie in das Alte steckt.
      Das NEUE zeigt sich also stets in einer praktischen Umsetzung ausgehend von zunächst einer kleinen Gruppe – für und im Sinne einer Menschengemeinschaft. Das ist dann der neue Quellpunkt der Synchronizität !!
      Alle anderen, die diese praktische Umsetzung nicht tun konnten, haben dann die Möglichkeit diesen Quellpunkt wahrzunehmen, sich daran zu beteiligen ODER ihn als ANREGUNG zu nehmen, selbst einen Quellpunkt in die Welt zu setzen, wenn sie den Eindruck haben, dieser würde noch besser der Zeitqualtät (Synchronizität) entsprechen, also noch wirksamer sein….
      Nur wenn eine solche Initiative gelebt wird, haben z.B. auch die Menschen eine Alternative, die im alten System die Waffenträger spielen, weil sie dort als solche bezahlt werden.
      So lange es nicht auch für die Waffengewalt eine Alternative gibt, MUSS und wird sie aus SELBSTERHALTUNGSGRÜNDEN dem Alten dienen sich somit gegen das Neue instrumentalisieren lassen (denn die Waffenträger sind vom alten System so gewählt, daß sie nicht unbedingt die freiesten und geistig hochentwickeltsten Menschen sind – obwohl gerade das eigentlich die Voraussetzung für einen solchen «Job» sein müßte !!! Rittertum/Samurai).
      Freue mich auf die Bekanntgabe weiterer praktischer Quellpunkte im Sinne einer Neuorganisation der Organisation («Staat»)…

      1. @ Jürgen Elsen

        Du sprichst mir aus der Seele. Wir dürfen uns nicht mehr vom Bösen so benutzen und einspannen lassen.

        Vielleicht wäre es so besser …

        Fallmanager : „So so, Sie können also nicht für uns arbeiten?“

        Erwerbsloser : „Was heißt können nicht? Ich darf nicht!“

        Fallmanager : „Und warum dürfen Sie das nicht?“

        Erwerbloser : „Weil ich einen Bund mit Gott geschlossen habe.“

        Fallmanager : „Versteh´ ich nicht.“

        Erwerbsloser : „Dann erkläre ich es Ihnen.“

        Fallmanager : „Ich bitte darum.“

        Erwerbloser : „Durch Arbeiten erhält man Geld. Geld aber ist kein positiver Wertfaktor, sondern wird aus einer Schuld heraus generiert indem ein Schuldner sein Sachvermögen an eine Bank verpfändet. Und die Banken wiederum unterstehen dem Vatikan und der wiederum SATAN.“

        Fallmanager : „Was haben Sie denn gegen SATAN? Sie nehmen doch auch das Geld von uns, also die finanziellen Leistungen nach dem SGB II.“

        Erwerbsloser : „Ja das ist richtig, weil ich von irgendetwas leben und essen muß, seit dem wir alle aus dem Paradies geworfen worden sind, aber ich bereichere mich nicht daran, ich horte nichts, bilde keinen Reichtum und verleihe auch nichts gegen Zins und ich gebe alles zurück in den Wirtschaftskreislauf und kann dieses SATANS-System nicht noch durch meine Arbeit freiwillig unterstützen, da ich meinen Schöpfer liebe und ich ihn nicht verraten und beleidigen möchte und da kommen Sie nun ins Spiel.“

        Fallmanager : „Ich? Wieso ich?“

        Erwerbsloser : „Sie setzen die Leute mit der Rechtsfolgenbelehrung unter Kontrahierungszwang eine Arbeit anzunehmen, um somit dieses SATANS-System zu unterstützen und wenn sie dieses nicht tun, dann streichen Sie ihnen die finanzielle Lebensgrundlage. Ein solches tun widerspricht Gottes Schöpfung.“

        Fallmanager : „Dann gehen Sie doch ins Kloster!“

        Erwerbsloser : „Die Klöster sind doch auch nur Verwahranstalten des SATAN. Eine scheinbare friedliche Lösung auf ein paar Quadratmetern, eine Insellösung, die niemals funktioneren kann unter dem Protektorat des SATANS.“

        Fallmanager : „Wir arbeiten hier nach den Sozialgesetzbbüchern I bix XII.“

        Erwerbsloser : „Haben Sie mal in die Bibel geschaut, Herr Fallmanager?

        Fallmanager : „Nein, habe ich noch nicht.“

        Erwerbsloser : „Das sollten Sie aber mal tun.“

        Fallmanager : „Warum?“

        Erwerbsloser : „Die Bibel ist auch ein Sozialgesetzbuch, aber ein viel Besseres, welches ohne Zwang durch Lüge und Zins auskommt.“

        Fallmanager : „Und womit setzt die Bibel die Wirtschaftsinteressen durch?“

        Erwerbsloser : „In der Bibel gibt es keine Wirtschaftsinteressen, sondern ein anderes Interesse, viel höherer Ordnung.“

        Fallmanager : „Und welches wäre das?“

        Erwerbsloser : „Die Liebe.“

        Fallmanager : „Ich halte nichts von der Liebe.“

        Erwerbsloser : „Ich weiß.“

        Fallmanager : „Woher denn?“

        Erwerbloser : „Wenn Sie etwas von der Liebe halten würden, dann würden Sie hier nicht sitzen und gegen Erwerbslose Zwangsverfügungen, also Eingliederungsverwaltungsakte erlassen, um sie dem SATAN, sorry, ich wollte sagen dem CARITAS-Sozialwarenkaufhaus zu unterstellen, damit sie dort arbeiten, was sie aufgrund reiner Freiwilligkeit niemals tun würden.“

        Fallmanager sprachlos, kämpft mit den Tränen.

        Erwerbloser : „Herr Fallmanager, haben Sie eine Frau?“

        Fallmanager : „Nein, die Ehe ist gescheitert.“

        Erwerbloser : „Warum?“

        Fallmanager : „Ich weiß es nicht.“

        Erwerbsloser : „Aber ich.“

        Fallmanager : „Woher das denn?“

        Erwerbsloser zeigt mit der Hand nach oben gen Himmel.

        Erwerbsloser : „Lieben Sie Ihre Frau noch?“

        Fallmanager nickt und fängt an zu schluchzen.

        Erwerbsloser : „Weinen Sie ruhig, weinen tut gut“, steht auf und reicht ihm ein Taschentuch.

        Fallmanager : „Was soll ich denn jetzt machen?“

        Erwerbsloser : „Den Herrn um Vergebung zu bitten und morgen den nächsten Erwerbslosen mit einem Eingliederungsverwaltungsakt zu SATANS-Helfer zu schicken ist jedenfalls nicht der richtige Weg, um Gott um Verzeihung zu bitten, verstehen Sie das, Herr Fallmanager?“

        Fallmanager nickt tüchtig und fängt wieder an zu heulen.

        Erwerbsloser : „Sie sind Arbeitsvermittler oder Fallmanager geworden, um Menschen zu helfen, das sieht Gott gerne.“

        Fallmanager : „Ja, stimmt.“

        Erwerbloser : „Das müßte doch auch ohne Eingliederungsverwaltungsakt gehen oder?“

        Fallmanager lächelt

        Erwerbsloser : „In der höheren Ordnung existieren keine Vermittlungshemmnisse. Jeder hat seinen Platz, auch Sie!“

        Fallmanager : „Morgen reiche ich meine Kündigung ein und dann …“

        Der Erwerbslose legt dem Fallmanager sofort seine Hand auf den Arm

        Erwerbsloser : „Nicht morgen, heute!“

        Fallmanager : „Wieso erzählen Sie mir das alles und was soll ich denn jetzt machen?“

        Erwerbsloser : „Sie werden es herausfinden!“, lächelte und zeigte wieder mit der Hand nach oben und verschwand aus seinem Büro.

    2. Lieber Shabi Alonso,

      zunächst einmal vielen Dank für das Lob. Zumindest sind da draußen schon mal zwei, die ihre Gedanken in dem Artikel zusammengefasst haben. Ich schätze aber, dass da noch ein paar mehr sind, die mit uns in Resonanz sind 😉

      Es ist traurig zu sehen, dass so wenig Menschen mitten im Leben nicht überlegen, was Ihnen am Sterbebett noch einige letzte Male Glück bescheren würde.

      Letztes Wochenende bin ich über den folgenden Artikel gestolpert: Wait-But-Why: Wie Du einen Karriereweg findest, der wirklich zu Dir passt. Der Artikel ist leider in einem locker-schnodderigem Englisch geschrieben und recht lang. Er zielt auf die Frage nach dem „Karriereweg“. Ich finde aber, dass man ihn genau so gut unter dem Vorzeichen „Lebensweg“ lesen kann. Der Autor hat ebenfalls viele Jahre an diesem Artikel gearbeitet. Er schildert sehr eindringlich und auch handfest, wie man zu seinem Wesenskern vordringen kann: Wie man also herausfinden kann, was von dem, was man will wirklich selbst will und was anderen wollen, dass man es will. Vielleicht finden sich ja ein paar Interessierte, die diesen Artikel zusammen mit mir ins Deutsche übersetzen und vielleicht könnte man den Artikel dann bei Rubikon oder Peter Frey veröffentlichen.

      Ich habe mich politisch soweit es geht zurück gezogen und trotzdem ist mein Lebensstil ein knallhartes politisches Statement. Meines Erachtens braucht der heutige Mensch die Rückkoppelung an die Natur, den Einklang mit ihr und vor allem den Einklang mit seinem eigenen Wesen.

      Ich hoffe, dass wir die „Schutzschilde“ schon genug heruntergefahren haben, dass ich Dir sagen darf, dass ich nicht so nach innen gekehrt bin, wie Du hier auf mich wirkst. Ich persönlich habe auch überhaupt nichts gegen Fortschritt und finde Technologie grundsätzlich sogar faszinierend. Mit moderne Arbeitsweisen in großen Organisationen und mit der Digitalisierung verbringe ich sogar einen Großteil meiner Zeit. Wichtig finde ich, dass aller Fortschritt den Menschen dient – den einzelnen Menschen wie der Menschheit insgesamt. Das umfasst selbstverständlich auch all die Themen wie Umwelt, Frieden, Gerechtigkeit, Freiheit usw. Meiner Meinung nach sind aber weder der Fortschritt an sich, noch die Technisierung das eigentliche Problem. Das Problem ist, dass die Nutzung und Weiterentwicklung nicht unter das Primat der Menschen und ihrer Bedürfnisse gestellt wird, sondern von einem System und seinen systemischen Auswüchsen immer mehr gegen die Menschen gerichtet wird. Der Fortschritt müsste meiner Meinung nach dringend gezähmt werden. Da gäbe es sicher schier „unendlich“ viel zu tun, aber auf den Fortschritt grundsätzlich zu verzichten, hielt ich für falsch. Ich meine, auch dieser Ansatz würden den Menschen und ihren Bedürfnissen nicht gerecht.

      Viele Grüße

      Ruben

    3. @ Shabi Alonso

      Ich habe mich auch zurückgezogen, kann doch nicht so weitergehen oder?

      Die Erde ist 4,6 Milliarden Jahre alt. Lass uns das auf 46 Jahre skalieren. Wir Menschen sind seit 4 Stunden hier. Unsere industrielle Revolution begann vor 1 Minute. In diesem Augenblick haben wir mehr als 50 Prozent der weltweiten Wälder zerstört. Das ist nicht tragbar.

  6. Hallo Ped, Ruben und alle anderen Kommentatoren,
    Durch den Rubikon bin ich hierher gelangt und habe alles (bis zum Zeitpunkt meines Kommentars) gelesen. Als Schweizer fühle ich mich besonders privilegiert und meinen zwei Kindern ggü. enorm verpflichtet, etwas gegen den Status Quo zu unternehmen. Momentan bin ich noch Teil des alten Systems. Als Grüner Lokalpolitiker stehe ich mit meiner Meinung zu Russland und dem Kriegstreiben der USA leider recht alleine da, als Mitarbeiter einer NGO bewege ich auch nicht allzu viel in Richtung neues System. Ich frage mich ernsthaft, wie eine Vereinigung der Veränderungswilligen gestärkt und im praktischen Handeln vorangetrieben werden kann. Es sind ja meist sehr lokale Gruppierungen ohne grossen Vernetzungsgrad. Ich glaube, dass „global denken – lokal handeln“ immer noch das beste ist, daher:
    Wie werden wir stark genug (global), aber auf die örtlichen Strukturen fokussiert (lokal)? Man müsste die bisherigen Gruppen suchen und stärken. Es gibt sie, ich bin sicher! „Wir gründen Deutschland neu“ ist so eine, oder „Neustart Schweiz“ sind da und auf ihnen könnte auch der kommende Systemwechsel angegangen werden. Ich bin sehr interessiert an Vernetzung.

    1. Die Schweiz ist ein halbwegs souveräner Staat – jedenfalls sind dort die Strukturen so, daß das Volk Möglichkeiten der Staatsrahmenveränderung (= Verbesserung) hat.
      BRD ist dagegen ein Verwaltungskonstrukt siehe Grundgesetz Art. 23, 120, 139 und 146.
      Die Aufgabe des deutschen Volkes ist es, einen Staat durch eine vom Volk gegebene Verfassung zu gründen (siehe Rede von Carlo Schmitt 1948).
      Dabei kann es nur darum gehen, mit den BRD-Behörden zusammenzuarbeiten.
      Das hat aber wiederum nichts mit (irgend)einer bestehenden Regierung zu tun – denn von dieser kann sich das Volk loslösen (Strafgesetzbuch §92). Das Volk ist der Rechteträger.
      Die Zusammenarbeit wird allerdings dadurch erschwert, daß die Waffengewalt letztendlich von der Finanzmafia gesteuert werden kann – oder sich gegebenenfalls Fallschirme nicht mehr öffnen, oder Badewannen zum Selbstmord einladen usw. … d.h. hier wird massiv mit Angst gearbeitet, falls ein Würdenträger sich mal „falsch“ entscheiden sollte …

      Da Peter als Oberster Souverän des KRD es immerhin schon mal geschafft hat, den Bundesgerichtshof einzuschalten, der nun gegen die Vorgehensweise der BaFin-manipulierten Oberlandesgerichtsentscheidungen einen Riegel gesetzt hat, wird es spannend zu sehen, was jetzt noch alles möglich werden kann.
      Denn schließlich geht es hier um die Befreiung aus dem Banken- und Versicherungssystem (Pharmakartell).
      Denn es gibt völlig legale Möglichkeiten dazu, Alternativen aufzuziehen, die bislang aber immer am Gewaltmonopol der BaFin scheiterten …

      Ich hoffe, die Menschen verstehen endlich einmal, was für eine Chance wir hier haben, und kommen überein, sich zu vernetzen, mitzumachen, ihre Ideen und Kompetenzen mit einzubringen. Ohne das wird es nämlich nicht funktionieren …

      Herr Grossrieder, Sie sehen das ja wohl ähnlich und ich freue mich über jeden, der sich einbringen kann, wo er kann …

    2. @ Felix Grossrieder

      Hier ein grundlegender Gedanke zur Vernetzung gleichgesinnter …

      Reich trotz Arbeitslosigkeit funktioniert deshalb, weil es ja umgekehrt auch funktioniert. Wie, Du verstehst´ nicht? Ok, ich erklär´es kurz. Was ist nochmal das Umgekehrte von „Reich trotz Arbeitslosigkeit“?

      Schon mal etwas von „Arm trotz Arbeit“ gehört? Ja? Und? Nie Gedanken gemacht, wieso das so ist? Aber immer auf jene geschimpft, die „Reich trotz Arbeitslosigkeit“ sind? Wer ist schuld daran, daß „Reich trotz Arbeitslosigkeit“ funktioniert?

      Was höre ich da? Das System ist daran schuld? Arbeitet das System von alleine oder arbeitest Du für das System? Häh? Sprich´doch mal lauter, ich hör´nichts! Daran kann man nichts ändern meinst Du? Nur die „da oben“ können das ändern, sagste?

      Möchtest Du wissen, wer wirklich etwas daran ändern kann? Ja? Nein? Ja, was denn jetzt? Näh? Willste nicht wissen? Angst vor der Wahrheit? Nein? Angst sozial aus der Reihe zu tanzen? Ja? Siehste hab´ ich mir doch gedacht. Lieber weiterjammern und an diesem Zustand nichts ändern!

      Was, willste auch nicht? Ja was denn jetzt? Wie, Du boykottierst schon die Wahlen und die Medien? Und? Hat´s was gebracht? Näh? Warum denn nicht? Was sagste? Wahlbetrug sagste? Die machen alle einfach weiter? Ja stimmt! Wie, was soll ich jetzt machen?

      Hör´ Du auf mit „Arm trotz Arbeit“, dann hört auch „Reich trotz Arbeitslosigkeit“ auf! Was? Du hältst nichts von Generalstreik? Aber „Arm trotz Arbeit“ willste auch nicht und macht krank, meinste? Das stimmt, wer krank ist kann nicht arbeiten und wer nicht arbeitet, der kann auch nicht dafür sorgen, daß es „Reich trotz Arbeitslosigkeit“ gibt.

      Wie, haste nicht gewußt? Näh? Haste nicht gewußt, daß Du das System außerparlamentarisch durch eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausbremsen kannst? Dann weisst Du´s jetzt eben. Was sagste? Montag holste Dir ´nen Termin beim Psychotherapeuten und läßt Dir ´nen Burn-Out bescheinigen?

      Wie, Du willst das jetzt auch so machen? Wie wer? Wie „die da oben“ sagste? Dann bist Du aber „Arm trotz Arbeitsunfähigkeit“. Wie? Das macht nichts, sagste? Warum? Was? Das ist Dir egal, ob Du „Arm trotz Arbeit“ oder „Arm trotz Arbeitsunfähigkeit“ bist? Ja echt? Dann haste da jetzt doch etwas dazu gelernt, oder?

      Ja, meinste wirklich? Schön, freut mich. Erzähl´es auch den anderen! Was? Facebook wird zensiert meinste? Wie Du weißt nicht, wie Du es den anderen erzählen sollst? Schon mal etwas von Kaffee und Kuchen gehört? Ja, ich bring´ morgen ´nen Kuchen zum Kaffee mit, aber erzähl´es schon mal den anderen.

  7. Danke für den Text.
    Ich fühle mich darin sehr gut beschrieben, das wiederholende suchen nach dem bereits vorhandenen Erkenntnissen und gleichzeitig eine dadurch einsetzende Abgestumpftheit.
    Und ebenso dass nicht verlassen der eigenen Komfortzone.
    Ich bin schon gespannt auf Teil 2
    Liebe und Licht
    Max

    1. @ Max

      Viele scheinen aufgrund vielleicht unbewusster erlernter Grausamkeit gegen sich selber, auch gegen andere grausam zu sein. Wenn Menschen ihre Bedürfnisse und ihr Inneres nicht genug leben durften und dürfen (oft wurden sie mit seelischer und/oder psychischer Gewalt zum reinen Funktionieren erzogen), entwickeln sie oft eine intensive Feindseligkeit gegen jeden, der nicht so hart gegen sich selber ist. Gegen jeden der für die anderen Menschen nicht so harte Lebensbedingungen schaffen will. Gegen jeden, dem es besser geht und der nicht diesen Zwängen ausgesetzt war usw. Oft konnte dieser Mensch vor lauter Unterdrückung nicht einmal ein Gefühl für sich selber entwickeln, so daß er wirklich wüßte, was er möchte, wenn man ihm einmal plötzlich die totale Freiheit lassen würde. Vielen Menschen geht es so. Sie haben Angst sozial aus der Reihe zu tanzen und lassen sich unter Anderen deshalb oft in ihren Jobs erpressen und unterdrücken, ohne das Gefühl zu haben sich wehren zu können. Also lasst Euch nicht gegeneinander aufhetzen und Euch alles missgönnen und neiden und seid selber auch großzügig. Aber ‚geht Arbeiten‘ ist auch keine Lösung. Jeder der Arbeiten geht hält doch kurz gesagt nur das Dreckssystem noch länger am leben! Bleibt mal ´nen Monat alle zu Hause und schon ist Weltfrieden! Kapiert das denn keiner? Alles was wir so erarbeiten dient doch mehr oder weniger direkt dem System.

  8. Das scheint mir eine recht gelungene Einschätzung der Lage zu sein. Im Augenblick fehlt mir leider ebenfalls eine adäquate Lösung. Was ich bemerken möchte, ist folgendes: Ihr schreibt:“Niemand außer uns hat uns in diese Situation getrieben und niemand außer uns kann uns dort wieder herausbringen“. Während ich den zweiten Teil komplett unterschreiben kann, halte ich den ersten Teil für unvollständig. Denn wir werden in dieses System geboren und sind ihm mindestens die ersten Lebensjahre schutzlos ausgesetzt. Bereits die bewußte Wahrnehmung dieses Umstands so glaube ich ich für viele Menschen ein extrem schwieriges Problem. Und die daraus folgende Auseinandersetzung mit sich und seiner Umwelt kann leicht zu einem Kampf gegen sich selbst werden, da man sich ja selbst in einen Teil des Systems verwandelt hat welches man verändern möchte. Mensch muß also das unerträgliche in sich selbst dulden ohne es zu bekämpfen, und darf nicht der Versuchung erliegen alles beim Alten zu lassen und die Veränderung unterbleiben zu lassen.

    1. Mensch muß also das Unerträgliche in sich selbst dulden, ohne es zu bekämpfen, und darf nicht der Versuchung erliegen, alles beim Alten zu lassen und die Veränderung unterbleiben zu lassen.
      Schön geschrieben auf den Punkt. Denn dann leben wir mit dem Fremden in uns nicht auf Kriegsfuß und müssen deshalb auch nicht das „Nichtgesehen“ auf andere projizieren. Und so wird das Fremde sich mit uns entwickeln und eine Lösung geschehen …

    2. Vor dem Tor zur Fabrik hält der Arbeiter plötzlich an
      das schöne Wetter hat ihn am Rock gezupft
      und als er sich umwendet die Sonne betrachtet
      die rot leuchtet und beendet lächelt im bleigrauen Himmel
      zwinkert er ihr vertraulich zu, sag Kamerad Sonne
      meinst Du nicht auch man sollte verdammt bedenken
      einen solchen Tag dem Chef zu schenken?

      Jacques Prévert, französischer Lyriker, aus „Die verlorene Zeit“

  9. Hallo!

    Ich habe den Artikel mit Interesse auf Rubikon gelesen. Dadurch bin ich dann auch auf diese Seite gestoßen.

    Was mir an diesem Artikel auffällt, wie auch an vielen anderen Beiträgen zum gleichen Thema, ist die traurige Tatsache, dass sich dieser Aufruf offenbar nur an die Bildungseliten richtet. Nach dem Motto „von Eliten für Eilten“. Und da beginnt die Zerstörung der Gesellschaft, die Zerstörung der Lebensgrundlage bereits. In der absichtlichen Verkomplizierung der Sprache liegt doch schon die Absicht, sich von der Masse abzugrenzen und auf die „Besonderheit“ der auserwählten Eliten hinzudeuten: „Sehet her, wie toll wir sind! Wir können uns so abstrakt ausdrücken, dass das gemeine Volk uns nicht mehr verstehen kann!“
    Für den Arbeiter, für den Familienvater für die alleinerzeigende Mutter, für den Hartz IV-Empfänger ist es gar nicht so einfach, sich zu verwirklichen. Selbst wenn er/sie die Notwendigkeit eingesehen hat, dass er/sie sich ändern muss. Denn wenn es schlecht läuft, ruiniert er/sie durch seine/ihre einsichtige Änderung seine Lebensgrundlage und damit sein/ihr Leben.

    Ich finde diesen Artikel viel zu abstrakt, als dass er für die Masse (und darum geht es doch?) umsetzbar wäre.
    Die Menschen brauchen Geld, um ihre Grundbedürfnisse befriedigen zu können. Da beginnt das ganze Dilemma. Von klein auf lernen wir, uns unterzuordnen, notfalls zu verstellen, um Anerkennung und möglicherweise Erfolge zu erzielen. Kinder mit starken Charakteren werden im Kindergarten, spätestens in der Schule gebrochen. Wenn nicht, dann wird man ihnen den Weg in die Gesellschaft bzw. in eine erfolgreiche Karriere versperren. D.h. jedes Mitglied der Gesellschaft lernt von frühester Kindheit an, welche Verhaltensweisen notwendig sind, um zu überleben. Durch Drohung und Belohnung.
    D.h., wer sich permanent unterwirft und sich selbst verleugnet, der kann ein recht friedliches Leben leben und sich ein reichliches Auskommen erarbeiten. Warum sollte er/sie also das Risiko eingehen, irgendetwas an seiner bisher erfolgreichen Verhaltensweise zu ändern? Vor allem mit dem Bewusstsein, dass um ihm herum die Menschen, die andere Menschen betrügen, belügen und ausbeuten, die Menschen mit den größten Vermögen sind?
    Die ganze Gesellschaft ist auf Konkurrenz und auf „haste was, biste was“ aufgebaut. Wieso sollte man also plötzlich als einziger anfangen dem zu entsagen? Sein Haus (oder Wohnung), sein Auto und was weiß ich zu verkaufen, und wie ein Mönch ohne Hab und Gut zu leben? Und alle anderen werden immer reicher und leben im zügellosen Luxus (absichtlich übertrieben!).
    Und wenn man bedenkt, wie die erwähnten Vorbilder Jesus, Gandhi und King ums Leben kamen, ist das wohl doch nicht so erstrebenswert!?

    Darüber hinaus ist die unabwendbare Katastrophe, auf die wir offenen Auges zusteuern kein deutsches Phänomen. Was erzählen wir den Kindern und Jugendlichen in Bangladesh, Angola, Ecuador oder in Kambodscha (gerne nach eigenem Belieben erweiterbar…), die jetzt vielleicht auch endlich gerne an den westlichen „Errungenschaften“ teilhaben möchten? Sagen wir den Milliarden anderen Menschen, „Nun, wir im Westen hatten jetzt 100 Jahre ein tolles Leben mit allem Schnick und Schnack, aber damit haben wir beinahe die Welt auf der wir alle leben zerstört, jetzt ist Schluss damit bevor ihr auch in den Genuss kommt. Ihr müsste jetzt alle Verzicht üben, damit die Welt vielleicht doch noch ein paar Jahrzehnte länger überlebt“.

    Die Menschheit muss Konzepte finden, die allen Menschen ein ausreichendes Leben auf dieser Welt ermöglicht. Wir alle müssen weg, vom grenzenlosen Konsum. Wir alle müssen bereit sein, mit weniger auszukommen. Wenig ist chic (ähnlich wie geiz ist geil…). Das heißt, wir müssen die Propagandaorgane der Machteliten nutzen, um eine gesunde Lebensweise (gesund für die Erde und für den Menschen!) zu erreichen. Der Mensch muss davon überzeugt werden, dass weniger mehr sein kann (auch wenn es vielleicht nicht stimmt, aber das spielt ja keine Rolle! Die Menschen nach Gutdünken zu belügen, hat ja bisher zu ihrem Schaden auch ganz gut funktioniert…). Dabei darf man natürlich nicht die Wirtschaft aus den Augen verlieren. Aber wir müssen ein Umdenken dahingehend erwirken, dass die Wirtschaft dem Menschen dient und nicht umgekehrt. Produktionsprozesse müssen neu definiert werden, Handelswege- und ketten müssen neu gedacht werden. Transportwege- und möglichkeiten müssen umstrukturiert und neu-organisiert werden. Das ganze Geldsystem inklusive Banken, Staaten und Versicherungen muss neu gedacht werden. Es ist alles möglich, wenn man offen für Neues ist, und eine Änderung will.

    Aber wollen die Menschen das überhaupt? Werden die Vermögenden bereit sein, dem System, dem sie ihren Reichtum zu verdanken haben, den Rücken zu kehren? Wenn ich arm bin, ist es leicht nach Änderungen zu rufen. Und ich fürchte, die zu erwartende Katastrophe ist noch zu abstrakt, als dass wir Menschen bereit sein würden, uns deswegen zu ändern.

    Ich merke wieder, ich schweife aus. Es ist sehr, sehr komplex. Aber damit: „Unsere Antwort auf die eingangs gestellt Frage nach dem möglichen Handeln lautet insofern schlicht: Uns selbst ändern – jeder sich!“ – ist es nicht getan!

    Vor allem müssen wir im ersten Schritt bereit sein, alle Menschen als gleichwertig anzusehen, ob schwarz, weiß, gelb oder blau. Ob Akademiker, Arbeiter oder Hilfsschüler. Ob Christ, Moslem, Jude oder Hindu, oder was auch immer. Dortmunder, Schalker oder Bayern und Leipziger. Ob Frauen, Männer oder beides.

    „Wir müssen uns allen einen guten Wesenskern zugestehen und uns allen auf Augenhöhe begegnen.“ So sollte es sein. Wenn wir das begriffen haben, können wir anfangen, das System zu ändern. Wenn nicht, lohnt es sich nicht mal darüber nachzudenken.
    Alles Gute und viel Glück!

    1. Hallo Thomas H.,

      vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Ich kann dem, was Sie schreiben viel abgewinnen und glaube, dass wir die Situation alles in allem ähnlich einschätzen und grundsätzlich ähnliche Werte, Wünsche und Lösungsansätze haben.

      Mir kommt Ihre Rückmeldung übrigens gar nicht weniger „sprachgewandt“ vor als unser Artikel 😉

      Uns geht es mit unserem Artikel darum, einen Ausweg aus der Misere aufzuzeigen. Dabei kommt es unserer Meinung nach darauf an, dass wir unsere Energie nicht länger in das System pumpen aber auch nicht mehr durch „Brot und Spiele“ oder „Teile und Herrsche“ verpuffen lassen. Wir müssen unsere Energie vielmehr nutzen, um das System von unter her zu reparieren. Das wird in den nachfolgenden Teilen des Artikels hoffentlich noch deutlicher und auch greifbarer werden.

      Was mir an diesem Artikel auffällt, wie auch an vielen anderen Beiträgen zum gleichen Thema, ist die traurige Tatsache, dass sich dieser Aufruf offenbar nur an die Bildungseliten richtet. Nach dem Motto „von Eliten für Eilten“. Und da beginnt die Zerstörung der Gesellschaft, die Zerstörung der Lebensgrundlage bereits. In der absichtlichen Verkomplizierung der Sprache liegt doch schon die Absicht, sich von der Masse abzugrenzen und auf die „Besonderheit“ der auserwählten Eliten hinzudeuten.

      Unser Aufruf richtet sich nicht an die „Eliten“, sondern an alle Menschen und somit natürlich auch an die wenigen Menschen an der Pyramidenspitze. Neben der Tatsache, dass auch diese Menschen selbstverständlich ein Teil der Menschheit sind, werden wir ihre speziellen Fähigkeiten vermutlich noch zu schätzen wissen, wenn wir als Zivilisation nochmal „die Kurve kriegen“ wollen.

      Ich möchte Ihnen gerne spiegeln, was das, was Sie über uns geschrieben haben, bei mir an Gefühlen hat aufsteigen lassen: Sie unterstellen uns, dass wir gezielt für die „Eliten“ schreiben, dass wir uns von der Masse abgrenzen wollen und dass wir unsere Sprache absichtlich verkomplizieren, um uns darzustellen. Sie haben uns damit – quasi im Handstreich – Dummheit, Selbstsucht und unlautere Absichten unterstellt. Sie haben uns zum Objekt Ihrer Projektionen und Bewertungen gemacht und unsere Würde verletzt. Ich kann Ihnen versichern, dass wir für diesen Artikel alles gegeben haben. Wenn der Artikel nicht perfekt ist, liegt das möglicherweise an unserem Unvermögen oder schlicht daran, dass man es ohnehin nie wird allen Recht machen können, aber bestimmt nicht daran, dass wir uns bei den „Eliten“ anbiedern wollen. Wenn zwischen Ihnen und mir schon ein Graben ausgehoben wäre und ich mich persönlich angegriffen fühlen würde, wäre ich nun meinerseits dabei, den Graben noch etwas tiefer zu graben. Ich würde mich auf weitere Angriffe einstellen. Die Sprachlosigkeit zwischen uns würde zunehmen. Im schlimmsten Fall wäre ich bereits zu einem Gegenangriff übergegangen. Am Ende kämen wir an einem Punkt, an dem wir unsere Energie trotz großer Gemeinsamkeiten im „Teilen und Herrschen“-Modus vernichten. Die „Eliten“ wären der lachende Dritte.

      In unserem Artikel gehen wir der Frage nach, wieso Menschen sich wohl so mal-adaptiv verhalten.

      In einem ersten Schritt müssen wir bereit sein, alle Menschen als gleichwertig anzusehen, ob schwarz, weiß, gelb oder blau. Ob Akademiker, Arbeiter oder Hilfsschüler. Ob Christ, Moslem, Jude oder Hindu, oder was auch immer.

      Stimmt! Aber haben Sie nicht gerade einen Beitrag dazu geleistet, den Graben zwischen Akademikern (ich gebe ja zu, dass ich mich dazu zähle) und der Masse (wie Sie es ausgedrückt haben) zu vertiefen? Und auch den zwischen Reich und Arm, zwischen Oben und Unten?

      Es ist sehr, sehr komplex. Aber damit uns selbst zu ändern ist es nicht getan!

      Vielleicht haben Sie Recht. Vielleicht ist es zu wenig ist, wenn wir „nur“ uns selbst ändern. Aber wir könnten ja damit einfach mal anfangen und sehen, wie weit wir kommen.

      Viele Grüße

      Ruben

      1. Hallo Ruben,

        erst einmal vielen Dank für Ihre Antwort. Und eines möchte ich ganz klar hervorheben, ich wollte in keiner Weise Ihre Würde verletzen. Sollten Sie das so empfunden haben, so möchte ich mich dafür entschuldigen.

        Im letzten Absatz schreiben Sie: „Vielleicht ist es zu wenig ist, wenn wir „nur“ uns selbst ändern. Aber wir könnten ja damit einfach mal anfangen und sehen, wie weit wir kommen.“
        Darauf wäre meine Antwort: „Mit Sicherheit nicht weit!“

        Da ich mich seit 36 Jahren mit der Frage beschäftige, warum der Mensch es zulässt, dass sein Umfeld, seine Lebensgrundlage systematisch zerstört werden, bin ich an Lösungsansätzen und zielführenden Diskussionen brennend interessiert.

        Allerdings bin ich davon überzeugt, dass die beherrschte Masse niemals in der Lage sein wird, etwas zu ändern. Sie alle sind viel zu sehr damit beschäftigt zu überleben.
        Wir brauchen tatsächlich intellektuelle, gebildete Mitmenschen, die darüber hinaus entsprechende Macht besitzen (denn nur darum geht es), die bereit sind, ein Umdenken einzuleiten, und für den Erfolg zu kämpfen. Und notwendigerweise (so war es immer in der Geschichte), wenn es denn sein muss, sich selbst zu opfern. Aber wer ist schon bereit dafür?

        Ich glaube, dass die Hürden heute viel höher sind, als noch in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Machteliten haben ein sehr funktionierendes, weltweites Netzwerk aufgebaut, mit paramilitärischer Absicherung und medialer Gewalt. Wir brauchen eine gemeinsame, starke Wellenbewegung, die im günstigsten Fall viele, viele Menschen mitreißt. Dazu brauchen wir die Massenmedien. Die sind aber in den Händen der derzeitigen Macht-(Finanz-)Eliten. Ob das Internet reicht kann ich gar nicht absehen.

        Zwei Gedanken, bitte noch. Sie schreiben: „dass wir unsere Energie nicht länger in das System pumpen“ Was meinen sie damit? Welche Energie ist gemeint?

        Wenn Sie, ich (oder wer auch immer) sich ändern will, ist es das eine. Was aber passiert mit den Angehörigen? Vor allem mit den Kindern? Ich bin bereit, auf alles zu verzichten und wie Jesus, Gandhi oder King durch die Welt zu ziehen, um für das Gute im Menschen zu werben. Was sage ich aber meinen Kindern und meiner Frau? Sie sind von mir abhängig. Muss ich sie mit ins unvermeidliche Verderben ziehen?

        Es mag sich sehr positiv anhören, „sich selber zu ändern“. Aber das kann man nur, wenn man privilegiert ist. Wenn man finanziell unabhängig ist, oder Single.
        Ansonsten sind es nur schöne Worte.
        Ich meine das nicht böse oder provokant, sondern ist denke, dass es tatsächlich so ist.

        Die bereits von den Medien zerrissene „linke Sammlungsbewegung“ könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein (muss so sein, sonst wäre sie von den Medien nicht so verrissen worden). Aber die Eitelkeiten der führenden Personen der verschiedenen linken Gruppierungen scheinen sich dort selber im Weg zu stehen.
        Ob der Mensch überhaupt in der Lage ist, seine Situation zu verbessern, wage ich u.a. aus diesem Grund zu bezweifeln.

        Aber ja, fangen wir einfach mal an!

        Herzliche Grüße,
        Thomas

        1. @Thomas H.: Allerdings bin ich davon überzeugt, dass die beherrschte Masse niemals in der Lage sein wird, etwas zu ändern. Sie alle sind viel zu sehr damit beschäftigt zu überleben.

          Man muß doch nur einmal in die Gesichter der Menschen bei ihrer Arbeit schauen. Machen die Gesichter der Freude, der Befriedung, sind die entspannt oder euphorisch, begeisternd „angespannt“ ???
          Bildet man hier einmal das Verhältnis von „Begeisterten“ zu „Funktionserfüllenden“, dann hat man dabei in etwa auch das Verhältnis derer, die eben nicht in der Lage sind, etwas zu ändern …
          Daher – und das ist ja gerade die Aufgabe der „Starken“, die also etwas ändern können – sind diese dazu aufgerufen sich einzusetzen für diejenigen, denen diese Kraft fehlt !
          Man nennt diese ERSTEN der Veränderung im Unternehmens-/Wirtschaftsjargon nicht umsonst „Early Mover“.

          @Thomas H.:…. Und notwendigerweise (so war es immer in der Geschichte), wenn es denn sein muss, sich selbst zu opfern. Aber wer ist schon bereit dafür? ….

          Ja, „Early Mover“ sind das (sie sind aber deswegen keine Masochisten).
          Jüngstes Beispiel: fast 2 Jahre Untersuchungshaft, unschuldig, weil Peter gemeinsam mit den anderen ein alternatives „Banksystem“ aufbaut, obwohl er dabei die „geschriebenen Regeln“ gar nicht gebrochen hatte (siehe KÜV) …

          @Thomas H.: Wenn Sie, ich (oder wer auch immer) sich ändern will, ist es das eine. Was aber passiert mit den Angehörigen? Vor allem mit den Kindern?

          Deswegen fühlen sich viele dazu gezwungen, das zu machen, was sie machen. Ich kann hier auch nur wieder – da absolut aktuell und sehr lehrreich (und ich hoffe, ich falle damit niemandem auf die Nerven) – ein gelebtes Beispiel aus dem KRD anführen, hier die illegalen Razzia-Aktionen: so manch einer der Polizeikräfte war tief, bis hin zu Tränen, berührt über die Friedlichkeit und Positivität, die er dort erlebte, trotz der brutalen Räumungsaktionen, was den einen zu dem Satz verleiten ließ: wenn ihr so friedlich bleibt, dann werdet ihr gewinnen!!!
          Was in solchen Momenten an einem solchen Ort geschieht mit den Menschen, das kann schwerlich beschrieben werden. Aber alle konnten in diesen Momenten die Macht der Liebe spüren – das Verständnis für den anderen, wie er gerade handelte (als Funktionsträger) aber ihn deshalb trotzdem nicht zu verurteilen, auch wenn man selbst das Opfer war !!!

          Also, ich behaupte einfach einmal, die meisten Menschen spüren genau, daß etwas schief läuft und sie spüren auch, wo etwas besser läuft. Aber sie können noch nicht selbst das in die Wege leiten und hoffen insgeheim, es mögen andere machen.

          Die Tatsache, daß die Verhältnisse so sind, wie sie sind, schreit es einem doch förmlich ins Gesicht, daß die meisten eben nichts ändern können. Diesen daraus einen Vorwurf machen? (= Inakzeptanz des Seienden!)

          Insofern bleibt doch nichts anderes übrig (wenn ich das nun leisten KANN), als selbst in die Gänge zu kommen …

          Wenn es uns gelingt in der Liebe zu bleiben, wird das Zwanghafte zunehmend absurd.
          Der Hundertschaft wurde eingeflößt, es handele sich um waffenbesitzende Reichsbürger, die sich verschanzten. Statt dessen kam eine Mutter mit zwei Töchtern heraus und sagte, die Türen stehen offen…

      2. Hallo Thomas,

        Eines möchte ich ganz klar hervorheben, ich wollte in keiner Weise Ihre Würde verletzen. Sollten Sie das so empfunden haben, so möchte ich mich dafür entschuldigen.

        die Entschuldigung nehme ich gerne an.

        Ich bemühe mich, solch problematische Aussagen nicht persönlich zu nehmen, sondern sie eher aus Ausdruck der inneren Verfasstheit meines Gesprächspartners zu nehmen. Dadurch gelingt es mir (fast immer) der Eskalationsspirale zu entkommen. Auch in Ihrem Fall ist mir das gelungen.

        Eigentlich ging es mir mit der Offenlegung der ersten Gefühle, die sich bei mir einstellten um etwas anderes. Ich wollte Ihnen spiegeln, was Ihre Aussagen bei Ihrem Gegenüber bewirken. Sie erzeugen damit eine Abwehrhaltung, leisten der Sprachlosigkeit Vorschub usw. Mir ging es darum, an diesem praktischen Beispiel zu verdeutlichen, wie leicht man seine Energie kontraproduktiv einsetzen kann. Hätten Sie Ihre Rede gegen einen Repräsentanten des Systems gerichtet, hätten sie dem System Energie zugeführt. Hätten Sie Ihre Rede gegen einen Mitstreiter gerichtet, der in Teilen andere Ansichten hat, hätten Sie Ihre und dessen Energie vergeudet. Wir gehen in den weiteren Teilen unseres Artikels noch genauer auf diesen Punkt ein, darum will ich hier nicht noch mehr vorwegnehmen.

        Unsere Antwort auf die Frage, was jeder tun kann, geht jedenfalls dahin, genau solch ein Verhalten abzustellen und statt Gräben auszuheben, lieber Brücken zu bauen. Die Umstellung des eigenen Verhaltens, der Änderung der eigenen Einstellung und die Besinnung auf ein gemeinsames Anliegen sind alles Dinge, die wahrlich nicht einfach sind, die aber auch nicht an die Einkommensverhältnisse oder das Bildungsniveau gebunden sind.

        Sie schreiben: „dass wir unsere Energie nicht länger in das System pumpen“ Was meinen sie damit? Welche Energie ist gemeint?

        Wir meinen damit ganz bodenständig „Energie, Aufmerksamkeit und Zeit“, also alle Ressourcen, die uns nur in beschränktem Umfang zur Verfügung stehen. Wir können diese Ressourcen immer nur einmal einsetzen. Wenn wir sie so einsetzen, dass sie das System stabilisieren oder wenn wir sie verpuffen lassen, stehen sie für das Reparieren des Systems nicht mehr zur Verfügung.

        Liebe Grüße

        Ruben

        1. Lieber Ruben, vielen Dank für das Ausführen des Beispiels, denn das passiert jeden Tag bei jedem von uns, daß wir uns nämlich durch Verstandesurteile (die zumeist unbewußt ablaufen aber in ihrem Verlauf Gefühle erzeugen, die uns dann bewußt werden – Stichwort kephalische Achse, endokrines System …) dazu „ermuntern“ lassen, „Spaltungsenergien“ in die Welt zu schicken, statt unsere Ressourcen für den Aufbau von Komplexitäten (organischen Strukturen) zu nutzen.
          Hier wird das sogenannte „Doppelgänger-Phänomen“ gestreift – dazu ein gut gemachter, humorvoller Clip: https://www.youtube.com/watch?v=CeZ8gd_cHZg
          Sprachlich, phonetisch genußreich …
          herzliche Grüße
          Jürgen

      3. Wir können von unten her aufbauen. Ich habe dazu ein Konzept der sog. 7er-Gruppen zur Diskussion oder zum Mitmachen vorgestellt: https://neue-debatte.com/2018/02/22/graswurzelraete-machen-wir-politik-doch-selbst/
        Unser Umsetzungsversuch vor Ort verläuft spannend. Wir sind auch dabei, uns gegenseitig in einer „solidarischen Lebensweise“ zu fördern. s. Brand/Wissen, Imperiale Lebensweise (oekom-Verlag). Durch unsere Gemeinsamkeiten bleiben wir dran, überfordern uns aber nicht. Wir wollen auf lange Sicht nicht nur vor Ort bleiben.
        G.K.

    2. „Ja, ich entsinne mich vom Ende der Lohnarbeit auf der Sternenflotten-Akademie gelesen zu haben. Die Lohnarbeit fand Mitte des 21. Jahrhunderts durch die schuldgeldbedingte und verzinste hohe Produktivität, weil niemand mehr all den unnützen Plunder konsumieren wollte, ein schnelles Ende und wurde durch das Bedingungslose Grundeinkommen vollständig ersetzt – bevor man später gar kein Geld mehr benötigte.“

      Jean-Luc Picard, Captain vom Raumschiff Enterprise aus dem 24. Jahrhundert

  10. Hallo Ruben,
    Es tut gut, wenn Resonanz geschieht. Dein Artikel, deine Reaktion auf den Kommentar von Thomas H., wobei er in manchen Punkten nicht unrecht hat, und ganz besonders über die Energie der kritischen Masse… Es gibt immer mehr Interessantes über den Zustand der Welt im Internet zu lesen (mit Rubikon allein könnte man ganze Tage verbringen), aber mir scheint, dass viele damit allein vor ihrem Bildschirm sitzen. Ich jedenfalls wünsche mir „analoge“ Begegnungen, konstruktive Gespräche, lebendigen, kreativen Austausch.
    Ich bin an ein Treffen sehr interessiert. Du kannst dich ja direkt an meine Mailadresse wenden 🙂
    Schöne Grüße
    Sylvie

    1. Apropos : Raus ins Leben = Krankenschein nehmen …

      Neuropsychologen haben festgestellt, daß das gehirneigene Belohnungssystem, wenn es einmal falsch programmiert wurde, wie zum Beispiel Belohnung in Form von Gehalt oder Lohn bei Selbstausbeutungsaktivitäten – diese Programmierung nicht mehr geändert werden kann, d.h. der Betroffene wird sich immer wieder unbewusst in Situationen manövrieren, die seinen Körper und seiner Seele schaden.

      Es gibt Menschen, die können sich noch so sehr anstrengen einen Fehler nicht noch einmal zu begehen und landen aber bei der nächsten Gelegenheit wieder in der exakt selben Situation. Das beste Beispiel sind die Schinderseelen, welche jeden Tag bis an ihre Leistungsgrenze gelangen müssen, sonst fühlen sie sich nicht wohl, die brauchen den körperlichen oder seelischen Schmerz, denn erst dann schüttet ihr gehirneigenes Belohnungssystem die Glückshormone aus.

      Glücklicherweise gibt es aber auch noch den umgekehrten und eigentlich normalen Fall, also Menschen, die bei Selbstausbeutungsaktivitäten überwiegend Stresshormone freisetzen. Dieser Typ Mensch vermeidet zum Leidwesen der Menschenschinder-Sekte aus Nürnberg strikt jegliche Form der Selbstausbeutung, ist aber sehr wohl in der Lage Glückshormone auszuschütten.

      Beispielsweise können sich solche Menschen daran erquicken, wenn jedes Jahr erneut, ungefähr ab dem 20. April, frühmorgens die Vögel wieder zwitschern, die ersten warmen Sonnenstrahlen auf der Wange kitzeln, die Blumen blühen, die Bienen summen, die weissen Wolken am blauen Himmel entlang ziehen, die Bäume duften und der Frühlingswind in den Blättern raschelt.

      Ergo :

      Was würde passieren, wenn die 42,7 Millionen erwerbstätigen Menschen in Deutschland mit dem Ar… für vier Wochen auf Krankenschein zu Hause bleiben würden und ggfs. die Annuitätendarlehensrate ihres Einfamilienhauses einstellen würden?

      Gar nichts! Warum?

      Sollen die 60.000 US-Soldaten die 42,7 Millionen Menschen mit dem Militär-Jeep von zu Hause abholen und zur Arbeit fahren?
      Sollen die 250.000 Polizisten die 42,7 Millionen Menschen mit dem Polizei-Wagen von zu Hause abholen und zur Arbeit fahren?
      Sollen die 20.382 Richter die 42,7 Millionen Menschen zur Zwangsarbeit verurteilen? Nebenbei es gibt doch nur 4.824 Gerichtsvollzieher bundesweit
      Sollen die 42,7 Millionen Menschen eingeknastet werden? Es gibt doch nur 80.100 Gefängniszellen
      Aber unsere 1 Million Ärzte in Deutschland könnten 42,7 Millionen Menschen an einem EINZIGEN Tag krank schreiben, weil die meisten Ärzte winken eh jeden Tag über 50 Patienten durch ihre Praxen.

      1. Hallo Aufgewachter – witzige Ideen, Sichtweisen …
        Und JA: der Verstand „könnte“ alles …
        Letztendlich zählt die Umsetzung, „Stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin“.
        Denn das Vorstellen allein vermag gar nichts – da müssen die Körper „konkludent“ handeln.
        Und so geht es immer um die Entscheidung des Einzelnen: was tue ich ?
        Gehe ich in den Krieg, gebe ich dem Zerstörerischen meine Energien, bin ich standhaft usw.?
        Mit anderen Worten: bin ich der SOUVERÄN ?!
        Bin ich mein eigener Herr oder „König“ – oder handele ich im Sinne des fremden Wollens entgegen meinen eigenen Erkenntnissen ?
        Was bin ich mir dann wert?
        Wie ist meine Wertschätzung gegenüber mir selbst? Wie kann sie dann auch nur gegenüber anderen sein? (liebe den anderen, wie dich selbst)
        Am Ende des Lebens und vor allem auch danach, werden u.a. das die entscheidenen Faktoren der Weiterentwicklung sein.
        Und sie sind es schon im Leben. Da ich – je nach dem, wie und ob ich Souveränität lebe – damit nicht nur mein Leben gestalte, sondern bestimme: lebe ich in einer Gemeinschaft der Freien (oder eine, die immer mehr dorthin sich verwirklicht) oder in einer, die durch Angst und Zwang bestimmt ist …
        Es führt kein Weg an der eigenen Handlung vorbei … die Entscheidung zeigt sich im Tun.
        Und wenn nur ein paar Zehntausende (es brauchen keine Millionen zu sein!!!) von den „Wissenden“ auch so handeln würden, wäre es zu Ende mit dem Schreckgespenst …

      2. Sehr interessanter Beitrag.

        Aber auch nur bedingt durchführbar. Wovon kann man leben, wenn man nicht arbeitet? Ich denke durch Hartz IV ist der Druck auf die „glücklichen Arbeitsunwilligen“ enorm geworden. Zumindest wenn man bereits als Kleinkind erfolgreich durch die Mühlen des Systems getrieben wurde: Kinderkrippe – Kindertagesstätte – Ganztagsschule – Ausbildung/Studium – Beruf. Wenn du also dummerweise alle Voraussetzungen erfüllst, um profitabel ausgebeutet werden zu können, hast du verloren. Wenn du nachweislich für die „Schinderseelen“ unbrauchbar bist, dann hast du größere Chancen, diesem System als Nutztier zu entkommen. Und tatsächlich als MENSCH leben zu dürfen.

        Ich meine allerdings von Rubens Antwort auf meine Frage verstanden zu haben, dass man keine Energie für dieses System verschwenden soll. Und zwar, indem man es nicht kritisiert, sondern sich selber ändert. D.h., wenn man dem Druck des Systems ausgesetzt ist, soll man sich dem Druck beugen, und nicht versuchen gegen das System aktiv anzugehen. Um dadurch zusätzlichen seelischen Schaden von sich abzuwenden. Also kämpfen ohne zu kämpfen (oder so ähnlich).

        Ich kämpfe seit 36 Jahren und habe dadurch starken seelischen Schaden genommen (aber wohl auch nur, weil ich immer schon einen Schaden hatte…). Allerdings habe ich durch Fremdhilfe, aber auch und vor allem durch Selbsthilfe, in den letzten 6 Jahren teilweise gelernt damit umzugehen. Obwohl ich immer wieder Rückschläge erleide, komme ich mittlerweile recht gut damit klar. Ich versuche einfach, mein Leben zu leben, soweit es in meiner Macht steht, und mich möglichst von allen Zwängen und Ansprüchen der Gesellschaft zu befreien.
        Das geht natürlich nur auf Kosten von vermeintlichen Freundschaften, von s.g. sozialen Kontakten, und ja auch auf Kosten von familiären Beziehungen. Man wird sehr schnell stigmatisiert. Die Mitmenschen bekommen Angst und halten einen für verrückt. Bekannte Menschen meiden plötzlich den Kontakt, weil sich herumgesprochen hat, dass ich ganz irre Vorstellungen und abstruse Ansichten vom Leben habe: Eine Leben ohne Arbeit, ohne materielle Werte, ohne Konkurrenz unter den Menschen, ohne Krieg. Ohne Haus, ohne Auto und ohne Urlaub in fremden Ländern.
        Es ist ein ganz schmaler Grat, auf dem man sich bewegt. In Deutschland ist es nicht sehr schwierig als psychisch krank in eine Anstalt eingesperrt zu werden. Ist man erst einmal drin, kommt man nur sehr schwer wieder heraus (siehe Gustl Mollath). Das System bzw. die Eliten und ihre willfährigen Helfershelfer wissen sich schon zu schützen.

        Was passieren würde, wenn 42,7 Mio. Arbeitnehmer zu Hause bleiben würden? Diese Frage stellt sich nicht, weil niemals alle 42,7 Mio. Menschen solidarisch untereinander wären! Heinrich Popitz erklärt in wundervoller und interessanter Weise, in seinem kleinen Büchlein, wie Macht entsteht. Und wie sie sich erhält und ausweitet. Warum Macht immer nur von einer kleinen, in sich homogenen und solidarischen Gruppe ausgeht.
        Schon Adolf Hitler wusste, dass die Unbeweglichkeit und Uneinigkeit der Massen seine Macht begründen würde.
        Es sind immer vergleichsweise kleine Gruppen, die die Macht über Massen ausüben. Hitler-Deutschland. Das wilhelminische Deutschland. Die DDR. Die Handvoll Machteliten der USA herrschen unbehelligt über 320 Mio. Menschen. In China, Russland, Iran oder Nordkorea. Überall funktionieren die „Phänomene der Macht“ auf völlig gleiche Art und Weise.
        42,7 Millionen Menschen haben viel zu viele unterschiedliche Interessen, Charaktere, Bedürfnisse und Ehrgeiz als dass sie gemeinsam, vom gleichen Ende, an einem Strang ziehen würden.

        Ebenso gut könnte man fragen, was passieren würde, wenn ab sofort goldener Wein im Rhein fließen würde… Aber träumen darf man!

    2. Hallo Sylvie Banuls,

      sehr schöner Kommentar.

      „Es gibt immer mehr Interessantes über den Zustand der Welt im Internet zu lesen (mit Rubikon allein könnte man ganze Tage verbringen)“

      …und damit genau das nicht geschieht. Damit sich die Masse eben nicht frei informieren kann, und sich aktiv informiert, ist die Masse 8-10 Stunden am Tag am Arbeitsplatz gebunden. Und darf sich abends per Tagesschau darüber informieren lassen, was sie wissen darf. Tagsüber hatte man vielleicht die Zeit, sich per BILD, FAZ oder Spiegel darüber zu informieren, was man über gestern wissen durfte. Was dort nicht geschrieben stand hat auch nicht stattgefunden…

      Nur sehr, sehr wenige Menschen genießen die Freiheit, aktives Informationsmanagement betreiben zu dürfen. Das ist ein Luxus der Privilegierten.

      Finanziell unabhängige Machteliten können sich täglich informieren, und können sogar ihre Meinung über ihre Medien verbreiten lassen, um die Massen nach ihren Vorstellungen zu manipulieren. Informations- bzw. Wissensvorsprung ist ein wichtiger Baustein im Herrschaftssystem. Wusste übrigens schon die Kirche im Mittelalter…

      Herzliche Grüße,
      Thomas

    3. „Es gäbe genug Geld, genug Arbeit, genug zu essen, wenn wir die Reichtümer der Welt richtig verteilen würden, statt uns zu Sklaven starrer Wirtschaftsdoktrinen oder -traditionen zu machen. Vor allem aber dürfen wir nicht zulassen, dass unsere Gedanken und Bemühungen von konstruktiver Arbeit abgehalten und für die Vorbereitung eines neuen Krieges missbraucht werden.“

      Albert Einstein gilt als einer der bedeutendsten theoretischen Physiker der Wissenschaftsgeschichte.

  11. @ Jürgen Elsen

    spätestens, wenn sich arbeiten gehen nicht mehr lohnt, dann bewegen sich die 42,7 Millionen Menschen von alleine. Will heißen : Wenn alle Unternehmer es geschafft haben die menschliche Arbeitskraft durch Roboter aus ihren Unternehmen zu drängen, woher bekommen die Menschen dann das Geld, um sich diese Produkte kaufen zu können?

    Also umdenken ist angesagt …

    „Wer trotz des Bedingungslosen Grundeinkommens entgegen den in der Ausgliederungsvereinbarung festgelegten Pflichten, wie eine zumutbare Arbeitslosigkeit anzunehmen weiter zur persönlichen Bereicherung auf Kosten anderer Menschen arbeiten geht, dem kann das monatliche BGE in Höhe von 2.087 Euro – auch mehrfach nacheinander – gekürzt werden bis es vollständig entfällt.“

    -Die Planetenverwaltung-

  12. Liebe Kommentatoren,

    soeben ist bei Peds Ansichten der zweite Teil unseres Artikels erschienen. Ich danke allen Kommentatoren für ihre bisherigen Beiträge. Ich habe einiges aus den Kommentaren und Dialogen gelernt. Wir überlegen, die aus unserer Sicht wichtigsten Erkenntnisse in einem Anschlussartikel aufzugreifen.

    Einen Wunsch möchte ich allerdings noch äußern: Aus meiner Sicht haben sich die Kommentare mehr und mehr verselbständigt. Ehrlich gesagt konnte ich gegen Ende den Bezug zu unserem Artikel nicht mehr herstellen. Ich befürchte, dass das auch anderen potentiellen Kommentatoren so gegangen sein könnte, die dann möglicherweise auf einen Kommentar mit unmittelbaren Bezug zu unserem Artikel verzichtet haben.

    Vielen Dank nochmal und viele Grüße

    Ruben

  13. „„Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern“. – Rumi“

    empfehle: „radikale therapie“

  14. Ist nicht alles endlich? Und alles in unablässiger Wandlung?

    Auf Endlichkeiten zu starren, ganz gleich ob irgendwie grausam mit-verschuldet oder so oder so immer auch Ereignis nie auslotbarer komplexester Wechselwirkungen – das dämpft unser aller Lebendigkeit in in meinen Augen vermeidbarem Maße… B e i d e s erspüren lernen zu können, heißt in stetigem Werden und Vergehen für mein Begreifen: Mensch sein.

    Alle Endlichkeiten tun irgendwo weh, ängstigen zumeist ein Stück weit. Zugleich aber erweisen sie sich Endlichkeiten noch jedesmal als Bedingung unserer Wahrnehmungsfähigkeit und Kreativität.

    Fehlentwicklungen in wie außer uns, über die wir irgendwann stolpern, können uns auf das stoßen, was an angemesseneren Gestaltungs-Potentialen in und zwischen uns gewöhnungsbedingt allzu lange geschlummert hat.

    Entsprechend finde ich mich an verschiedenen Berühungspunkten von Innen und Außen von Fragen bewegt, deren immanente Antwort-Potentiale mich locken, was ich mir auch für andere erhoffe.
    Wer mag, den lade ich via Blog wie Mail & Kommentar ein, diese oder jene Skizzierung dessen zu teilen, was sich in den Spannungsfeldern solcher Antwort-Potentiale finden und entwickeln lässt – von externen Anregern ebenso wie von unmittelbar Betroffenen – zusammen mit neu Aktions- &Beiteiligungs-Freudigen…

    Mir ist in keiner Weise vertraut – vorstellbar gleichwohl ein Stück weit -, wie es sich in Regionen lebt, denen ihr jeweiliges Umfeld einen grundlegenden Strukturwandel nach dem anderen auferlegt – so ohne angemessenen Respekt zuletzt geschehen gegenüber ´den neuen Ländern der Bundesrepublik´ nach 1990.
    Als Mitbürgerin habe ich dies mitzuver- wie zu be-antworten.

    Einmal mehr seit den Auseinandersetzungen um den Hambacher Forst z.B. möchte ich – etwa gerade auch die Zukunft der Lausitz betreffend – endlich weit mehr noch als (zuweilen eher Alibi-) Institutionen: Menschen gefragt sehen mit ihren Vor-Ort-Antworten.

    Was mir dazu, etwa die Lausitz betreffend, einfällt, habe ich auf einer meiner Seiten im Internet als Anregung skizziert – für alle, die sich, wo auf dieser Welt auch immer sie leben, nach gedeihlicheren Beziehungsgefügen zwischen all den Gestaltungsfeldern sehnen, die ihr Leben ausmachen, solange es jeweils währt…

    … es findet sich hier:

    http://buergerbeteiligung-neu-etablieren.de/LBK/mat/strukturwandels-vorschlaege/UMSTIEGS-IMPULS%20STRUKTURWANDEL%20LAUSITZ.html

    1. Ich kann leider den Zusammenhang zu meinem Artikel nicht herstellen. Können Sie mir auf die Sprünge helfen?

      1. Hallo Ruben Schattevoy, danke für die Nachfrage.

        Ihr Ausgangspunkt: „Die Menschheit bewegt sich nach unserem Verständnis mit riesigen Schritten auf den Abgrund zu, der das Ende der Zivilisation – so wie wir sie kennen – markiert. “
        Mein Ansatz dazu: Für mich ist sehr zweitrangig, ob und wann etwas zu Ende ist – einfach verlöscht oder in tiefen Abstürzen so oder so zermalmt sein Ende zu erleiden hat. Mich bewegt kein Aufhalten bzw. Abwehren-Wollen von Untergängen. Niemand hat solche Riesenkräfte…

        Mich bewegen die möglichen Alternativen, die Potentiale in meinem Stolpern wie dem anderer angesichts von Entwicklungen, deren negative Wirkkraft ich durch Gedeihlicheres ersetzt wünsche, woimmer sich das konkret anstoßen lässt…

        Niemand braucht, meine ich, die millionste Vorführung und Analyse der Stolper-Anlässe…
        Sie reden da ganz zurecht von „„Brot und Spiel-(Effekten)“ für die (´)kritische(´) Masse“ …

        Sie konstatieren:
        „Wir schaffen es nicht, uns unsere Ängste und Defizite einzugestehen und uns diesen zuzuwenden. Wir schaffen es noch weniger, auch allen anderen solche Ängste und Defizite zuzugestehen. Stattdessen beginnen wir damit, Ersatzhandlungen vorzunehmen.“
        Völlig richtig – aber warum schaffen wir das nicht?

        Mein Empfinden: weil wir Stolperer/innen die Potentiale nicht sehen, auf die wir stoßen könnten, würden wir selbstbewusster als bisher nach Alternativen zu fragen begännen und trachteten, konkret zu werden dort, wo Umbau-Erfordernisse auf der Hand liegen – womit im Grunde noch jedesmal neue Möglichkeiten in den Horizont drängen…

        Woran liegt es denn, dass “ die „Freien Medien“ von ihren Rezipienten nicht als Zwischenschritt auf dem Weg zur Aktion verstanden werden“, – wenn nicht daran, dass sie selbst sich weitgehend so verstehen und verhalten ? !

        Wie lange können allenfalls vage Formulierungen vom ´guten Leben´ und dergleichen – etwa auch ein Beklagen fehlender Großdemos – wirkliche „Zwischenschritt(e) auf dem Weg zur Aktion“ markieren ?

        Wie also kommen ins Stolpern geratene Menschen in eine Aktion mit Anziehungs- und Gestaltungskraft? Dazu braucht es doch konkreter Ansatzpunkte für Neues!

        Medienseits hieße das in meinen Augen intensivste Kommunikation und Erörterung davon, wie man dort, wo größere Verschiebungen in den regionalen Arbeitsplatz- und Lebens-Angeboten stattfinden, nach den Potentialen in den Problemen fragt und an ganz konkreten Antworten arbeitet.

        Persönlich habe ich darunter u.a. eine Beschäftigung mit den agrarischen wie industriellen, schließich hochökologischen Möglichkeiten hanfwirtschaftlicher Kreisllauf-Etablierungen im Strukturwandelsbereich etwa namentlich der Lausitz verstanden und zu durchdenken versucht und am Ende meines Kommentars auf meine dazu entfalteten Ideen als Denkanregung verwiesen.

        Stattdessen verfangen offenbar die meisten Stolperer/innen sich in Ohnmachts-Mantren.
        Dagegen halte ich:
         
        E l i t e n agieren auf der Basis angemaßter, überlassener und erzwungener Macht.

        Wo immer jedoch Menschen einen Anspruch auf selbstbestimmtes Tun und Lassen ins Spiel bringen, reduziert sich das Überlassen von Macht, hört gar irgendwann weitgehend auf. Die Anmaßung verliert an Sogkraft.

        Wo immer Menschen so wirtschaften w o l l e n , dass alles, was in welchen Radien immer um sie herum existiert, möglichst einschränkungslosen, zumindest existentiell noch verträglichen Respekt erhält, werden sie zweifelsohne Unternehmens- & Lebensformen zu entwickeln vermögen, die Macht-Anmaßungen wieder und wieder zu kanalisieren imstande sind…

        Dergleichen geschieht aber nur, wenn, wann und wo immer Menschen sich dazu e n t s c h l i e ß e n , Alternativkonstruktionen von Leben, Entwickeln, Produzieren und Austauschen zu entwerfen, zu kommunizieren und zu realisieren – selbstbewusst und ohne die Illusion, Seitenhiebe auf den sich je länger je mehr türmenden Irrwitz respektlosester Machtanmaßungen eines immer zerstörerischeren Finanzkapitalismus … würden irgendwann zu hinreichendem Aufbegehren führen…

        Machtkämpfe leisten nicht wirklich Entscheidendes. Ordnungs-, Neu-Ordnungs-Leistung erwächst aus Herzen, Händen und Köpfen, die den Irrwitz ewiger Kämpfereien abzustreifen vermögen zugunsten neuer Wertungen, neuer Produktivitäts-Aktivitäten und neuer Kooperation…

        Es ist in meinen Augen hoch an der Zeit, unser Uns-Abarbeiten am beklagenswert Falschen beiseite zu lassen und die Dinge anders zu denken, zu diskutieren und entschlossen dort einfach auf neue Weise zu m a c h e n , wo uns Spielräume gleichsam in den Schoß fallen – etwa dadurch, dass aus welchen Gründen immer punktuelle Arbeitsplatz-Verluste drohen bzw. bereits im Gange sind…, oder dass verschüttetes Wissen ausgegraben und in neu gedeihliche Produktivität verwandelt werden kann… und so fort…

        Wo sich Menschen dort einander zuwenden, sich auf ihre Potentiale besinnen und längst im Ansatz bereitliegende Wissensquellen endlich anzapfen, werden sie auch im Wege neuer Unternehmensformen und Organisations-Plattformen auf die Beine zu stellen vermögen, worum es ihnen anders als bisher gehen k ö n n t e : um respekt-getragenes, sprich: ´ E s s e n t i e l l e s W i r t s c h a f t e n ´ nämlich !

        E s s e n t i e l l e s W i r t s c h a f t e n wird sich am naheliegendsten und offensten Schritt für Schritt überall dort ins Werk setzen lassen, wo in Gang gekommene Strukturwandelsprozesse immer auch Machtumschichtungen bedeuten.

        Denn solche ´laden´ zwar wohl zu weiteren Anmaßungen ´ein´, sind aber nicht minder von jenen aussichtsreich beanspruchbar, denen gedeihlichere Spielräume als diejenigen ungesunder Anmaßung vorschweben:

        Entdecken und füllen wir – ganz gleich, ob wir noch oder schon nicht mehr mithalten können – Spielräume eines auf neue Weise kraftvollen und sinnvolle Entwicklungen realisierenden, aber entschieden schaden-vermeidenden Wachstums… – täglich mehr als es längst viele bereits begonnen haben … !

        Warumsollte es nicht möglich sein, austauschfähige Auskömmlichkeiten auf allen Seiten an den Tag zu bringen ?

        Warum sollte es nicht möglich sein, die Lasten bei den Verursachern zu lassen und Güter wie Dienstleistungen bewusst bedarfsgerecht anzu-bieten, statt einen im Grunde irrwitzigen Kult ständigen, gar weltweiten Unter- & Über-Bietens zu betreiben… – in immer neuen Veitstänzen um einen Komsumgut-Hype nach dem nächsten… ?

        Warum schreiben sich namentlich die ´Alternativ-Medien´ nicht endlich vorrangig die Kommunikation gesellschaftlichen Organisationsform-Ideen und Bau-Ansätze wie der eben umrissenen auf ihre Fahnen?

        Kritisches Wissen bewirkt fernab ausgefahrener und zunehmend verstopfter Straßen erst dann die Erkundung neuen Miteinanders, wo A, B… über ein solches lesen, hören, sehen, nachdenken, reden und sich anschicken, davon etwas auf die Beine zu stellen… – und auch darüber wieder lesen, hören, sehen, nachdenken, reden und sich anschicken … und so fort …

        W e l c h e B e d a r f e sollten wir als Gesellschaft zu decken und zu entwickeln trachten und welche weniger, welche gar nicht? –
        D i e s e D i s k u s s i o n l e b e n d i g elektrisierend f ü h r b a r z u m a c h e n , sollte zentrale Aufgabe g e s e l l s c h a f t l i c h r e l e v a n t e r M e d i e n sein ! – D a s wäre I n f o r m a t i o n , nicht fast ausschließlich das Zusammenrechen und Ausstreuen von Verlautbarungen und Ruchbar-Gewordenem !!
        Und so vollzöge sich dann auch wieder von umfassend produktivem Verständigungswillen getragener Erfahrungsaustausch …

        Wo fällt im Kontext dieser Bedarfe welche Art von Arbeit an – was davon erwerbsarbeitlich und im Rahmen welcher rundum angemessenen Arbeitsrganisation? Was davon grundeinkommens-finanziert (- statt von oben herab und erzieherisch als ´soziale´ Auffang-Leistung !!) ?

        Wie insbesondere lässt sich Kapital-Eigentum auf neuen Wegen so akkumuliert anziehen und einsetzen, dass große Investitionen gestemmt werden können, wo Bedarf dazu entsteht, die Verwendung aber zu vielleicht 2/3 Sache der Mitarbeiterschaft des Unternehmens zu sein hätte ?

        Wie lassen sich kooperative Netzwerke entwickeln zwischen allen, denen es um Bedarfs-Bedienung, nicht um Überproduktion geht, die nur scheinbar Wohlstand erzeugt, aber zu den irrwitzigsten Verschuldungs-Prozessen führt ?

        Wie etwa lässt sich mit Hilfe solcher Beziehungs-Geflechte – unübersehbar medien-begleitet (!!) – die Dumping-Konkurrenz des Finanz-Kapitalismus unterlaufen, sobald man ein essentiell wirtschaftendes Unternehmen betreibt ?

        Wie lässt sich – wiederum unübersehbar medien-begleitet (!!) – FAIRNESS in unser lokales, regionales bis weltweites Marktteilnahme-Verhalten bringen – und dessen Möglichkeiten zum Haupt-Erörterungs-Gegenstand unserer Medien machen, statt dieses oder jenes Gezeters um Symptombehandlung X ?!

        Welche Unternehmensformen eignen sich, um allein nach bedarfsgerechtem Profit zu trachten ?
        Welche wie vernünftig digitalisierten Unternehmens-Organisations-Modelle erlauben rundum flexible, also lebendigkeits-befördernde Erwerbs- wie erwerbsfreie Arbeits-Strukturen ?
        Welche Unternehmensformen erlauben keine Aufkäufe ?

        Und so fort …!

        Medien sind doch sogenannt ´kampagnen-erfahren´…

        Warum inszenieren sie nicht ebenso gezielt und bewusst im Vordergrund eine tagtägliche Beleuchtung immer neuer Facetten des auf essentiell gedeihliche Weise Möglichen ? !!!

        Das mein MIt- und Weiterdenken Ihres Ansatzes, wie ich ihn auffasse… – ich foffe, nun besser für Sie nachvollziehbar…

        Beste Grüße

        1. Ich schreibe auch immer wieder mal längere Beiträge, die sicher oft allein schon dadurch ihre Wirkung verfehlen, dass potentielle Leser nicht die notwendige Aufmerksamkeit aufbringen wollen (was selbstverständlich völlig okay ist). Trotzdem denke ich, dass es besser ist, substantielle Gedanken auch so zu formulieren, dass sie vom interessierten Leser möglichst auch so verstanden werden, wie sie vom Autor gemeint waren. So wir ich gerne die Gedanken anderer nachvollziehe, um meine Vorstellungen immer wieder neu umzubauen, so stelle ich mir das auch bei meinen Lesern vor. Insofern darf gerade ich mich nicht über lange und anspruchsvolle Beiträge beschweren. Ich muss aber trotzdem gestehen, dass mir Ihr Beitrag arg viel Mühe gemacht hat. Konkret habe ich mir Ihren Beitrag in ein Textdokument überführt und erst einmal für mich durchkommentieren. Erst danach waren Ihre Gedanken für mich so weit aufbereitet, dass ich sie überhaupt verarbeiten konnte. Das erklärt auch die etwas lange Reaktionszeit. Vielleicht geben Sie mir eine Rückmeldung, ob ich die wesentlichen Punkte, die Sie mit Ihrem Beitrag machen wollten, richtig verstanden haben. Ich bin mir nämlich immer noch unsicher, ob ich Ihre Kernbotschaft richtig verstanden habe.

          Mit unserer Artikelserie wollten wir zum Ausdruck bringen, dass wir alle es sind, die unsere Zivilisation immer schneller und tiefer in den Abgrund treiben, dass aber jeder Einzelne von uns auch jederzeit die Möglichkeit hat, aus diesem Wahnsinn auszusteigen und so seinen (bescheidenen) Teil dazu leisten kann, den finalen Aufprall doch noch irgendwie zu verhindern. Unser Anliegen war, unseren Lesern dies nochmal ins Bewusstsein zu rufen und im Weiteren einen Weg aufzuzeigen, wie sie aus diesem Wahnsinn aussteigen können. Ich sehe insofern keinen Widerspruch zu ihrem Ansatz, oder habe ich etwas übersehen?

          Sie schreiben einiges zur Akkumulation von Macht bei den Machteliten. Wir verwenden den Begriff der Energie. Diese beiden Begriffe meinen zwar nicht exakt das gleiche, im Kontext ihres Beitrags und unserer Artikelserie meine ich aber, dass sie weitgehend als synonym gelten können, oder sehen Sie das anders?

          Wir schreiben davon, dass der Weg zur Selbstermächtigung über den der Steuerung unseres Energieflusses führt. Wir schreiben davon, dass der Kampf gegen die bestehenden Strukturen, diese paradoxerweise weiter stärkt. Sie sprechen vom »selbstbestimmten Handeln« und davon, dass Machtkämpfe nicht der richtige Weg sind, um den Irrsinn zu überwinden. Auch hier meine ich, dass wir nur andere Worte verwenden, aber das gleiche meinen, oder?

          Wenn ich Sie richtig verstehe, treibt Sie die Idee der „Weiterentwicklung autonomer Individuen durch exploratives Vortasten und Lernen aus dem Feedback“. Für Sie sind Probleme und Dilemmata, die sich im bestehenden System zeigen, gerade jene »Risse im System«, die uns Spielräume geben, in denen wir mit Veränderungen besonders gut experimentieren können, weil wir dort recht gefahrlos auch stolpern und wieder aufstehen können. Mir gefällt dieses Bild. Wie ich die eine oder andere Äußerung von Ped hier im Blog und von anderen Lesern hier im Forum verstehe, treibt viele hier diese Idee an. Nach meinem Verständnis ist dieses Bild normativ für diesen Blog und dieses Forum, die sich gerade dadurch aus dem Meer der alternativen Blogs und Foren herausheben. Passt das so für Sie?

          Wenn ich Sie richtig verstehe, beschreiben Sie im Rest Ihres Beitrags, welche konkreten Ansätze Sie für den einzelnen sehen, um aus dem Irrsinn auszusteigen. Diese Ansätze sind dergestalt, dass sie von jedem einzelnen ergriffen werden können, ohne auf einen allgemeinen Bewusstseinswandel und Aufbruch warten zu müssen. Den Ansätzen ist gemein, dass sich jeder Einzelne bzw. kleine Gruppen Einzelner ihre Macht zurückholt. Als mögliche Ansätze nennen Sie: Dezentralisierung, Regionalisierung der Wirtschaftskreisläufe, Ausprobieren neuer Gesellschafts-, Organisations-, Lebens- und Arbeitsformen. Ihre Hoffnung ist, dass diese Beispiel dann Schule machen. Hier kommen dann auch die »Freien Medien« ins Spiel. Deren Aufgabe sehen sich eher im Aufzeigen von erfolgreichen Ansätzen und im Mutmachen, als im fortwährenden Skandalisieren des Irrsinns, der uns umgibt. Habe ich die Kernbotschaft zumindest richtig verstanden? Ich möchte gerne vermeiden, dass ich schon die Kernbotschaft falsch verstanden habe, bevor wir ins Detail gehen…

          1. Offenbar sind unsere Schnäbel recht unterschiedlich gewachsen – tut mir leid, dass Sie mit dem Meinen Ihre Mühe haben…

            Die Möglichkeiten des einzelnen, sich gedeihlich zu verhalten: sie gibt es jederzeit – freilich ohne den Radius, der sich ergibt, wenn gemeinsam auf solche neue Gedeihlichkeit hin experimentiert wird . Letzteres liegt mir am Herzen, das sehen Sie treffend.
            Der Weg, den Sie aufzeigen wollen, („Wir schreiben davon, dass der Weg zur Selbstermächtigung über den der Steuerung unseres Energieflusses führt.“) betont offenbar (wenn ich Se richtig verstehe) insbesondere den Weg des Individuums, nicht den gezielt kooperativer Unternehmungen – d a s der Anlass für meinen Kommentar.
            Dass unsere Veränderungs-Energie nicht in Kämpfe fließen sollte – da sind wir völlig d´accord!
            Mir geht es nicht um die „Selbstermächtigung autonomer Individuen“, mir geht es um bürgerschaftlich-selbstorganisatorisches Konzipieren und Ins-Werk-Setzen – um Bürgerwerk mit neuen Eigentums- und Mitbestimmungsformen – gestützt auf das Instrument (Los-) Bürger/innenversammlung. Bürgerwerk, das Slow-Down-Strukturen aufbaut !
            Dergleichen in den ´Rissen des Heute´ – damit welche Formen von Crashs immer abgefedert und umgelenkt werden können, weil Zukunftsträchtiges bereits ein Stück weit herangewachsen ist.
            Richtig: Bewusstseinswandel braucht Nahrung, soll er wachsen.
            Die bisherigen Fehlentwicklungen – wieder und wieder thematisiert – nähren auf Dauer nicht – eher im Gegenteil: sie zehren aus….
            Was besser wäre als das Gegenwärtige, muss vorstellbar werden – die in meinen Augen zunehmend wichtige Aufgabe aller Medien, derer, die sich alternativ aufstellen, insbesondere…
            Und es muss so bald als möglich zu wachsen beginnen. Das geht nur, wenn es entschieden kommunikativ betrieben wird …

            Soweit der, denke ich, schon weitgehend mit Ihren Darlegungen übereinstimmende Kern meines Anliegens – mit der umrissenen Differenz… – diesmal verständlich genug?

          2. In der Tat haben wir uns in der Artikelserie auf die Möglichkeiten des Einzelnen konzentriert. Ich gebe Ihnen gerne Recht, dass die Reichweite größer wird, wenn wir uns vernetzen – sogar überproportional anwachsend mit der Anzahl der Gleichgesinnten. Da jeder Aufbruch mit dem ersten Schritt beginnt, empfinde ich keinen Widerspruch, sondern lediglich eine etwas andere Schwerpunktsetzung und Perspektive.

            In den »Freien Medien« gibt es einige Formate, die den Bewusstseinswandel, schöne neuen Experimente zum Stolpern und auch die Bildung neuer Formen der Zusammenarbeit fördern. Neben diesem Blog hier gibt es bei KenFM das Format »Die Macher« und beim Rubikon die Mutmachredaktion und auch sonst immer wieder mal eine Perle. Wenn Sie etwas vermissen, wieso veröffentlichen Sie Ihre Gedanken nicht?

  15. Hallo Ruben Schattevoy,

    Da Ihr letzter Post an mich keine Antwortfunktion mehr enthält, einfach auf erneutem Kommentarwege die Bitte:
    Malen Sie sich die Wirkung Ihres Argumentationsverhaltens mir gegenüber aus und achten Sie vielleicht einmal auf den dabei zutage tretenden ´Energiefluss´ …

    Im Sinne Gides wünsche ich Schritt für Schritt gute Erkenntnisse und Haltungen!

    Gabriele Weis

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